
Litauische Claviere ist Bobrowskis zweiter Roman, den er kurz vor seinem frühen Tod 1965 abschloss: Die Geschichte, die 1936 im Memelgebiet spielt, erzählt vom Gymnasiallehrer Voigt und dem Konzertmeister Gawehn, die eine Oper über den litauischen Nationaldichter Kristijonas Donelaitis schreiben wollen. Bei ihren Recherchen geraten sie in die blutigen Wirren der Feierlichkeiten der nationalen Vereine von Deutschen und Litauern.
Zwei angesehene Einwohner Tilsits, der Konzertmeister Gawehn und der Gymnasialprofessor Voigt, fahren am Vorabend des Johannisfestes (24. Juni 1936) mit der Kleinbahn über die Memel ins Dorf Willkischken (dort lebten übrigens Johannes Bobrowskis Großeltern), wo der litauische Dorfschullehrer und Volksliedersammler Potschka wohnt, den sie aufsuchen und befragen wollen. Die beiden Herren wollen nämlich eine Oper schreiben über den Pfarrer und Dichter Christian Donelaitis (1714-1780), der 37 Jahre in Tolmingkehmen bei Gumbinnen wirkte und in deutscher und litauischer Sprache predigte.
„Litauische Claviere“, Johannes Bobrowski
149 Seiten, Reclam (Cover), verschiedene Verlage antiquarisch, Erst-VÖ 1966