Rezension – Joseph von Westphalen: Lametta Lasziv

Bewertung: 5 von 5.

Ein kleines Bändchen – aber eines, das es in sich hat! Erzählt wird die Geschichte von Helga Müller.

Weil sie an Weihnachten auf die Welt gekommen war, wurde sie bald Lametta genannt. Oder wie ihr Vater in breitestem Sächsisch sagt: „Lameddah“. Ihr Künstlernachname macht deutlich, in welchem Gewerbe die junge Frau aktiv ist: Erst in Frankfurt an der Oder, nach der Wende in Frankfurt am Main. Aber erst im Westen entdeckt sie mit ihrem Förderer Ferdinand die „weihnachtliche Liebeslücke“ und verdient sehr gut.

Es gibt so viele herrliche Details – doch sie alle hier aufzuzählen hieße, den Inhalt der Geschichte vorweg zu nehmen. Und da Joseph von Westphalen nicht nur Schriftsteller ist, trägt Lametta auch deutliche Spuren von Satire. 

War die Erstausgabe 1996 (Haffmanns) noch untertitelt als „Ein kleiner festlicher Roman“, traf es die aktualisierte und erweiterte Neuauflage 2001 (Kein & Aber) besser mit „Ein kleiner scharfer Roman“. Auch das Titelbild wurde schärfer. Michael Sowa ist ein begnadeter Illustrator, doch das Haffmanns-Bild ist eher betulich, während die Neuauflage deutlicher macht, worum es geht.

Diese Kritik bezieht sich auf die Erstausgabe, die sich seit damals in meinem Bücherregal befindet und die ich immer wieder mit Vergnügen lese. Wer das Büchlein erwerben möchte, muss es antiquarisch versuchen.

„Lametta Lasziv“, Joseph von Westphalen

96 Seiten,  Haffmanns / Kein & Aber, VÖ 1996 / 2001

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