Machenschaften der Russen-Mafia sind das Thema von Stefanie Baumms zweitem Krimi. ◾️
War es im ersten Krimi teilweise ein wenig mystisch, wird es jetzt ausgesprochen realistisch: Eine Zeitungsmeldung über das Verschwinden russischer Kinder aus einem Waisenhaus inspirierte Stefanie Baumm zu ihrem neuen Buch. Ausführlich hat die Journalistin und Autorin zum Thema russische Mafia recherchiert und lässt die skrupellosen Menschenhändler gesunde Kinder nach Deutschland verschleppen – wo sie dann als „Ersatzteillager“ für kranke westeuropäische Kinder dienen. Die Organtransplantationen werden in Baumms Krimi im Kieler Uniklinikum durchgeführt, wo eine junge Ärztin den Machenschaften auf die Spur kommt. Gleichzeitig verschwindet auf einem Gut der aus Russland stammende Verwalter und wird in Strande eine Wasserleiche an Land gespült.
Stefanie Baumm liebt kurze und prägnante Sätze, die das Lesen leicht machen. Gleichzeitig gelingt es ihr, einen Spannungsbogen aufzubauen, der es schwer macht, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Auch wenn die Autorin nie in der Pathologie war – ihre Beschreibungen sind ausgesprochen plastisch (und nicht als Lektüre beim Essen geeignet).
Fazit: Baumms zweiter Krimi ist noch besser als der erste – und macht neugierig auf ein drittes Buch.
Stefanie Baumm: „Der Tod wartet nicht“
347 Seiten, Droemer, 19.95 Euro, VÖ 19. März 2008