Die mündliche Märchenüberlieferung ist in der Türkei noch heute lebendig. Auf dem uralten Boden Kleinasiens mischen sich die Erzählstränge des alten Anatolien mit denen aus Indien, Persien und Arabien, woraus sich eine tiefgründige und spannende Märchentradition entwickelt hat.

Diese orientalische Märchensammlung erzählt von der Suche nach Glück, der Sehnsucht nach Kindern oder einem Partner und wie man ihn gewinnt, sie handelt von dummen und bösen Menschen, von Devs und Dschinnen, von listigen, klugen Frauen und sensiblen Männern.(Verlagsinfo)
Mehr als 1001 Nacht
Bir varmis, bir ykomus, evvel zaman icinde … Es war einmal, und es war keinmal in früheren Zeiten.
So beginnen türkische Märchen und auch jener Band, den Cedmal Yalaz zusammen gestellt hat. Ein Band, der zeigt, das Märchen aus diesem Kulturbereich nicht nur 1001-Nacht oder Ali Baba und die vierzig Räuber zu bieten haben.
Allerdings: Die Zahl 40 scheint in der Türkei von besonderer Bedeutung zu sein, denn sie taucht immer wieder auf. Leider gibt es weder ein Vor- noch ein Nachwort, das die Eigenheiten erläutert. Dafür jedoch die vergnüglich-lehrreichen Geschichten von Nasreddin Hodscha, einem türkischen Volksweisen. Welche Bedeutung er in der Türkei hat – das ist dann bei der Lektüre von Hatica Akyüns neuem Buch zu erfahren.
Fazit
Ein lohnenswerter Blick in die Tradition der Türkei.
Cemal Yalaz, „Türkische Märchen – Zum Erzählen und Vorlesen“
192 Seiten, 6.99 Euro, Königsfurt-Urania Verlag, VÖ 1. August 2008, 2. Auflage 2013