Filou hat es nicht leicht: Der kleine rote Kater ist ein Waisenkind und lebt auf der Straße. Sein täglich Brot muss er sich im beschaulichen südfranzösischen Beaulieu hart erkämpfen: gegen die erwachsenen Kater, die ihn verspotten und verjagen – und gegen die erfahrene und listige Katze Lucrezia, die ihn nach dem Tod seiner Mutter aufgenommen hat und gnadenlos ausbeutet. Als er Marla kennenlernt, ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft, glaubt er, im Paradies zu sein. Doch daraus vertreibt man ihn schließlich, und er streift ziellos umher – bis er die schöne Josephine und ihre beiden Kleinen trifft. Endlich weiß Filou, was Glück ist. (Verlagsinfo)
Schon das Umschlagfoto signalisiert: Diesen Kater muss man einfach lieben. Und es verspricht nicht zu viel. Mit sehr viel Katzenverstand hat die Autorin Filous Suche nach dem Glück beschrieben. Sicher, es gibt inzwischen zahlreiche Bücher, die aus der Sicht der Tiere erzählen. Doch hier hat eine Schreiberin „mitgewirkt“, die bereits in anderen Genres viel Erfolg hatte: Als Anne Chaplet mit Krimis, als Cora Stephan mit politischer Literatur.
Auf diese Weise ist ein überaus liebenswertes wie kluges Buch zustande gekommen, das in Beaulieu spielt – einem Ort in Frankreich. Denn in der Provence lebt die Autorin – laut Internet zusammen mit einigen Katzen. Daher kann Sophie Winter alias Cora Stephan kätzische Verhaltensweisen auch sehr exakt beschreiben.
Dass junge Katzen auf Liebe angewiesen sind, ist bekannt. Auch wenn sie rot und ein Filou sind. Aber auch unter Katzen geht es rau zu, vor allem wenn sie auf der Straße leben. Und so hat der mutterlose Filou einiges auszustehen. Bis er Marla kennen lernt…
Fazit
Bei Sophie Winter bleibt die Katze eine Katze und nimmt keine menschliche Verhaltensweisen an. Das ist leider bei längst nicht allen Büchern dieses Genres der Fall. Darum: Davon darf es gerne noch ein paar mehr geben.
„Filou – Ein Kater sucht das Glück“, Sophie Winter
192 Seiten, antiquarisch, Goldmann, VÖ 2010