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Rezension – Christiane Jenemann: Halliglüüd. Erzähltes Leben

Bewertung: 5 von 5.


Sie ist eine „Zugereiste“, dennoch ist es Christiane Jenemann gelungen, das Vertrauen der Halligbewohner zu gewinnen. Aus Neugierde hat sie sich daran gemacht, festzuhalten, wie sich das Leben in den vergangenen hundert Jahren – dank Lorendamm, fließend Wasser und Strom – verändert hat. Sie ist auf den unterschiedlichen Halligen gewesen und hat die Bewohner erzählen lassen: von Geburt und Tod, von der Landwirtschaft und von Landunter. „Es sind Zeugnisse von Zeitzeugen“, sagt Christiane Jenemann. Das Ergebnis ist ein großartiges Buch über das Hallig-Leben..

Großartig: Hallig-Leben hautnah

Den Anfang macht eine Bildergalerie mit Porträts aller Bewohner. Doch dann hat die Autorin das Buch in Themen gegliedert: Geburt, Schule, Seefahrt, Selbstversorgung – bis zum Tod. Daher steht ganz am Beginn die Geschichte von Anni Both. Von 1957 bis 1984 war sie Hebamme auf Hooge. Sie erinnert sich an ihre harten Anfänge.

Die Menschen haben mich neugierig gemacht.

Christiane Jenemann, Zugereiste und Autorin

Sie hatte nicht geplant, Hebamme zu werden. Aber es fehlte eine auf der Hallig. „Die Gemeinde kam damals auf mich zu, ob ich mir nicht vorstellen könnte, die Ausbildung in Kiel zu machen“, erzählt sie.  Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht, denn sie hatte zu jenem Zeitpunkt schon einen drei Jahre alten Sohn und eine drei Monate alte Tochter.  „Doch ich hatte keine Ausbildung. Mein Mann war aufgrund von Kriegsverletzungen immer wieder krank.“ Ein eigener Beruf bedeutete wirtschaftliche Sicherheit. Anni Both sagte zu und erklärt rückblickend: „Es war eine schöne, ereignisreiche Zeit“.

Heute werden die Kinder der Halligbewohner auf dem Festland geboren. Wie sich überhaupt vieles geändert hat. Hausschlachtung und Dittchenstechen  (getrockneter Kuhmist diente als Brennmaterial) waren in den 30er Jahren noch an der Tagesordnung. Bilder aus den Fotoalben der Halligbewohner belegen dies.

Fazit

Zusammen mit den erläuternden oder stimmungsvollen Bildern des Fotografen Martin Stock illustrieren sie das Buch hervorragend. Und so sind die Geschichten optisch und erzählerisch  ganz dicht dran an den Bewohnern. So unverfälscht erfährt man selten etwas über das Halligleben. Das macht dieses Werk spannender als jedes Geschichtsbuch!

Christiane Jenemann, „Halliglüüd – Erzähltes Leben“

304 Seiten, 29.90 Euro, Gruenprint Verlag, VÖ 13. Januar 2012

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