Insel-Saga 2 ◾️
Sylt 1914: Aletta hat einen großen Traum: Sie will Sängerin werden. Doch um diesen Traum zu verwirklichen, muss sie Sylt verlassen. Als sie auf ihre geliebte Insel zurückgekehrt, um ein Konzert zu geben, wird Aletta von allen gefeiert – nur nicht von ihrer Familie. Ihre Mutter liegt im Sterben und schafft es nicht mehr, ihr ein Familiengeheimnis zu verraten. Dann bricht der Weltkrieg aus. Aletta bleibt auf der Insel – und tut alles, um hinter das Geheimnis zu kommen. (Verlagsinfo)
Wie wäre es mal mit einem historischen Roman von der Insel Sylt. Und dieser hier ist ein schöner Schmöker, der noch dazu einen guten Eindruck vom Inselleben vor rund 100 Jahren vermittelt. Autorin ist Gisa Pauly, die mit ihren Mamma-Carlotta-Krimis bekannt geworden ist.
Eindruck vom Inselleben um 1900
Aletta hat gegen den Willen der Eltern die Insel Sylt verlassen (sie flüchtete auf einem Plattbodenboot) und ihren Traum von einer Karriere als Sängerin wahr gemacht. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrt sie auf die Insel zurück, um ein Konzert zu geben. Sie hofft auf eine Aussöhnung mit den Eltern. Doch ihr Vater ist tot. Und auf dem Sterbebett will ihre Mutter ihr ein Familiengeheimnis offenbaren. Doch es kommt nicht dazu. Verbissen macht sich Aletta daran, das Geheimnis zu lüften – auch wenn ihre ältere Schwester sich wie schon früher ihr gegenüber abweisend verhält.
Fazit
Im ersten Moment erschien mir die Geschichte ein wenig unglaubwürdig. Welches junge Mädchen hätte um 1900 so etwas verwegenes gewagt wie Aletta? Doch Gisa Pauly liefert Erklärungen und verleiht ihren Charakteren auf diese Weise Glaubwürdigkeit. Außerdem ist auf diese Weise eine Handlung entstanden, in der einmal nicht die obligatorische Heilerin historischer Romane oder eine aufmüpfige Kaufmannstochter im Mittelpunkt steht. Für die einfallsreiche Handlung gibt’s ein dickes Plus! Mit Lokalkolorit und Spannung ist so ein bemerkenswerter historischer Roman entstanden.
„Sturm über Sylt“, Insel-Saga 2, Gisa Pauly
431 Seiten, 12 Euro, atb (Aufbau Taschenbuch), VÖ 12. April 2019 (Erstausgabe Rütten & Löning 2013)