Rezension – Trisha Ashley: Hollys Weihnachtszauber

Bewertung: 4 von 5.

Zur Weihnachtszeit zieht sich die junge Witwe Holly Brown am liebsten zurück. So kommt es der begabten Köchin gerade recht, als sie gebeten wird, auf ein Herrenhaus in einem winzigen Dorf in Lancashire aufzupassen. Dort gilt es nicht nur das imposante Anwesen zu hüten, sondern auch noch ein in die Jahre gekommenes Pferd, eine Ziege und einen altersschwachen Hund. Doch dann kehrt der attraktive aber abweisende Hausherr Jude Martland überraschend nach Hause zurück. Als dann auch noch das Dorf durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, müssen Holly und Jude wohl oder übel Weihnachten miteinander verbringen. (Verlagsinfo)

Hach – es ist so richtig stimmungsvoll, das Cover des Buches. Auch Autoren-Name und Titel verheißen viel. Bei Ashley assoziiert man sofort Bezüge mit Blümchenmuster, englischen High-Tea und duftende Seifen. Und in der Tat: Der Roman führt die Leserinnen (Männer dürften dieses Buch kaum zur Hand nehmen)  schnurstracks auf ein stattliches Anwesen, genannt Old Place. Am besten, man macht es sich neben dem Kaminofen gemütlich mit Keksen und Tee – dann kann man genüsslich schmökern und miterleben, wie Holly Brown nicht nur das Anwesen in Schuss bringt, sondern auch ihr eigenes Leben aufräumt.

Holly Brown ist ein Meter achtzig groß, hat olivfarbenen Teint und schwarze Haare. Sie ist Köchin; und im Winter arbeitet sie als Haushüterin. Vor acht Jahren wurde sie zu Weihnachten Witwe und nun ist auch noch ihre Oma, von der sie aufgezogen wurde, gestorben. Genügend Gründe für Holly, um vor den Weihnachtsfeierlichkeiten zu flüchten. Vertretungsweise übernimmt sie das House-Sitting auf einem Landsitz im Hochmoor von East Lancashire und freut sich auf stille, einsame Tage. Dass es ganz anders kommt – nun, um das zu ahnen, muss man kein Hellseher sein. 

Überhaupt ist Vieles sehr vorhersehbar. Aber mich hat es in diesem Fall nicht gestört, da Trisha Ashley alles sehr stimmungsvoll schildert. Zum Beispiel Old Place. Akribisch beschreibt die Autorin den typisch englischen Adelssitz, so dass man ein sehr genaues Bild vor Augen hat, ebenso wie den Weg dorthin, den kleinen Ort Little Mummings mit seinem Pub und Einkaufladen. Hollys Tagesablauf hat wenig Aufregendes zu bieten, da er aus Kochen, Stall ausmisten und Hund versorgen besteht. Auch von den Personen darf man nicht zu viel erwarten. 

Das letzte Viertel des Buches ist ein wenig langatmig, als ein alter Brauch zum Jahreswechsel viel Raum einnimmt. Denn eigentlich ist zu diesem Zeitpunkt schon klar, wer mit wem… Auf der anderen Seite ist genau dies so angenehm: Keine unliebsamen Überraschungen. 

Übrigens: Am liebsten würde man auch von Holly gebackene Mince Pies kosten. Das Rezept dieses traditionellen englischen Weihnachtsgebäcks wird zwar am Ende nicht aufgeführt, aber dafür einige andere.

Fazit

Das Buch ist so kuschelig wie eine Blümchendecke. Mich hat es in wunderbare Weihnachtsstimmung versetzt.

„Hollys Weihnachtszauber“, Trisha Ashley, Übersetzung Elisabeth Spang  

512 Seiten, nur noch antiquarisch, Goldmann TB, VÖ 18. November 2013

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