Im Mittelpunkt dieses Krimis stehen die Menschen _ mit ihrer Unsicherheit und ihren Süchten: Eifersucht, Geltungssucht, Spielsucht. Die Spielorte (Sylt, Flensburg, Röm) beschreibt Autor Reinhard Pelte mit Kenntnis, ohne dass dies zur viel an Raum oder Gewicht einnimmt.
Handlung
Auf Sylt wird eine Frau vermisst: Berit Friedrichsen ist Fitness-Trainerin. Der Flensburger Kommissar Tomas Jung wird für die Suche nach dem „Der Killer von Klappholttal“ auf die Insel geschickt und erhält Unterstützung von seiner jungen Kollegin Charlotte Bakkens, die der Autor in dieser Paarung bereits Fälle hat lösen lassen.
Der Kommissar ist gesundheitlich und psychisch angeschlagen, seine Kollegin fit und energisch.
Lokalkolorit
Sehr angenehm: Vorne eine Karte, auf der die Orte der Handlung eingezeichnet sind. Schließlich kennt sich nicht jeder so gut im Norden aus, dass er den Norden Deutschland vor Augen hat. Immer wieder streut Pelte Passagen ein, in denen er Örtlichkeiten wie in Flensburg beschreibt:
„Später waren sie zurück geschlendert, am Hafen entlang, vorbei an der Museumswerft und den restaurierten Oldtimern…“
Allerdings ist es in der Tat so, dass die Orte vielfach nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Verbrechen stehen. Aber für jemanden, der die Region kennt, ist der Wiedererkennungeffekt einfach angenehm.
Fazit
Der Leser ahnt bald, dass die Vermisste tot ist. Doch bis er weiß warum, muss mehr als 250 Seiten lang gemeinsam mit Jung und Bakkens ermitteln. Autor Pelte gibt nur versteckte Hinweise, das ist sehr angenehm. Sein Kommissar ist sehr menschlich, das ist ebenfalls angenehm. Dies ist kein Thriller, aber auch kein Psychokrimi. Wer also Aufregung und Hochspannung sucht, wird enttäuscht werden. Aber lesenwert.
Reinhard Pelte, „Inselroulette“
281 Seiten, 9.99 Euro, Gmeiner Verlag, VÖ 15. Feb. 2014