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Haie an der Flensburger Förde, ein Krimi › Mee(h)r lesen              

Haie an der Flensburger Förde

Harley-Fahrer, ein Rocker-Chapter und die schöne Flensburger Förde – passt das zusammen? Bei Yvonne Asmussen funktioniert die ungewöhnliche Mischung bestens.

Handlung

Christina Martens hat sich nach Flensburg an die Diako (Diakonissenanstalt, ein Krankenhaus) beworben. Sie will ihren Ex-Freund vergessen. In einer alten Villa in der Batteriestraße findet sie eine Unterkunft, in der alten Vermieterin Käte eine Freundin und verliebt sich in das Mitglied der Rockerbande („Wizards of Doom“), die nebenan ihr Domizil hat. Gleichzeitig sterben in der Fördestadt auffallend viele alte Menschen. Sie alle wohnen in Häusern, die für Immobilienspekulanten interessant sind. Christina Martens kommt ihnen auf die Spur und gerät damit selbst in Gefahr.

Lokalkolorit

Kenner der Fördestadt werden viele Orte wiederentdecken. Mancher Spot entspringt zwar der Phantasie der Autorin, andere sind dafür wieder sehr wirklichkeitsnah beschrieben – der verlassene Schlachthof und das Gelände der Stadtwerke in der Werftstraße beispielsweise. Oder die Hafenspitze, die sich in den vergangen Jahrzehnten zu einem Schmuckstück entwickelt hat. Der Oluf-Samson-Gang war in der Tat früher eine Bordell-Straße. Aber warum Yvonne Asmussen die Diakonissen-Anstalt als „das“ Diako bezeichnet, wird einer gebürtigen Flensburgerin ewig unklar bleiben. Umgangssprachlich ist es „die“ Diako.

Die Autorin

Yvonne Asmussen ist studierte Ärztin, fährt eine Harley Davidson und lebt einige Monate des Jahres in Flensburg. Sie weiß also in allen drei Bereichen genau, wovon sie schreibt. Das macht das Buch ausgesprochen und auf angenehme Art realistisch.

Fazit

Es ist eine eigenwillige Mischung, die sich aber als ausgesprochen fesselnd erweist. Die Charaktere sind vielschichtig und lebensecht. Die Frage, ob die Motorrad-Rocker besser sind als ihr Ruf, klingt auch an und wird von der Autorin positiv beantwortet. Das mag manchen nicht gefallen und/oder unrealistisch erscheinen. Ich selbst habe auf diese Frage keine abschließende Antwort. Aber: Die Dialoge sind ausgesprochen lebendig, der Plot ist ungewöhnlich und sticht unter den Regional-Krimis hervor. Ein echts Lesevergnügen. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen. 

Internet und Facebook

>> https://yvonne-asmussen.de

>> Yvonnes Romanwelten 

Yvonne Asmussen, „Fördehaie“

400 Seiten, 10.90 Euro, emons Verlag, VÖ 12. März 2014

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