Rezension – Michaela Jary: Das Haus am Alsterufer

Bewertung: 4.5 von 5.

Hamburg vor gut einhundert Jahren. Viele der heutigen Villen am Alsterufer standen schon – aber es waren noch hochherrschaftliche Häuser mit Dienstboten. Doch die Welt änderte sich. Und Micaela Jary beschreibt großartig die Wandlung in ihrem Roman „Das Haus am Alsterufer“.

Klappentext

Inmitten der Revolution 1918 bedroht die Hamburger Reederfamilie Dornhain ein Skandal. Klara, das Hausmädchen, soll die illegitime Tochter des kürzlich verstorbenen Familienoberhaupts sein. Eine schnelle Heirat wäre die Lösung, doch Klaras Verlobter ist in der Kriegsgefangenschaft in Sibirien verschollen. Die Furcht, von der alten Patriarchin ausgerechnet zu Weihnachten vor die Tür gesetzt zu werden, ist groß. Klara hofft auf die Hilfe von Ellinor Dornhain, der ältesten Tochter. Doch die muss um das wirtschaftliche Überleben der Reederei kämpfen, deren Zukunft in den Sternen über der Alster geschrieben steht …Inmitten der Revolution 1918 bedroht die Hamburger Reederfamilie Dornhain ein Skandal. Klara, das Hausmädchen, soll die illegitime Tochter des kürzlich verstorbenen Familienoberhaupts sein. Eine schnelle Heirat wäre die Lösung, doch Klaras Verlobter ist in der Kriegsgefangenschaft in Sibirien verschollen. Die Furcht, von der alten Patriarchin ausgerechnet zu Weihnachten vor die Tür gesetzt zu werden, ist groß. Klara hofft auf die Hilfe von Ellinor Dornhain, der ältesten Tochter. Doch die muss um das wirtschaftliche Überleben der Reederei kämpfen, deren Zukunft in den Sternen über der Alster geschrieben steht …

Handlung

In einer Villa am Alsterufer lebt der Reeder Victor Dornhain mit seiner Mutter und drei Töchtern: Die älteste, Ellinor, engagiert sich für Frauenrechte und gegen den Mädchenhandel (den es schon damals gab). Nele, die mittlere, begegnet ihrer großen Liebe. Und das Nesthäkchen Lavinia ist es gewohnt, immer seinen Willen zu bekommen – auch wenn es um einen Mann geht. Und dann ist da noch Klara, die aus Glückstadt nach Hamburg gekommen ist, um eine Anstellung im Haushalt zu bekommen. Die 16-Jährige ist eine illegitime Tochter des Hausherrn, aber das ahnt sie Anfangs nicht einmal.

Nele verzichtet auf ihre große Liebe, weil es der Mann ist, mit dem sich Lavinia die Heirat ertrotzt.  Sie flieht nach Italien, in die Künstlerkolonie, die es tatsächlich gab. Dann bricht der Erste Weltkrieg aus und vieles ändert sich.

Lokalkolorit

Reeder wie Victor Dornhain hat es in Hamburg gegeben, auch das Haus am Alsterufer. Wenn ich mich recht erinnere, war es das Gebäude, in dem heute die Hochschule für Musik untergebracht ist, die der Autorin als Vorbild diente. Geschickt eingewebt in die bewegende Familiensaga  sind historische Details wie der Bau des ersten Elbtunnels. Das ist großartig – und einmal eine ganz andere Sicht auf Hamburg.

Autorin

Micaela Jary wurde in Hamburg als Tochter des Filmkomponisten Michael Jary geboren. Sie arbeitete viele Jahre als Journalistin und nun seit zehn Jahren als Schriftstellerin.

Fazit

Micaela Jary schildert nicht nur das Leben der hanseatischen Oberschicht, sondern gibt mit der Figur von Klara auch der Sich der arbeitenden Bevölkerung Raum. Auf diese Weise zeichnet die Autorin ein lebendiges Bild des Lebens in der Hansestadt vor 100 Jahren. Ein rundum tolles Buch! Und es wird im November 2015 eine Fortsetzung geben.

Homepage: www.micaelajary.de

Facebook: Micaela Jary – Autorin

Micaela Jary, „Das Haus am Alsterufer“

576 Seiten, 9.99 Euro, Goldmann TB, VÖ 21. Juli 2014

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