Rezension – Angelika Svensson: Kielgang

Bewertung: 4 von 5.

Lisa Sanders, 2 ◾️

Es ist der zweite Fall für Kommissarin Lisa Sanders und Oberstaatsanwalt von Fehrenbach. Dieses Mal spielt die Rockerszene eine Rolle. Der Titel irritiert allerdings, wenn man nicht weiß, worauf er sich bezieht. Dann liest man Deutsch „Gang“ wie gehen und weiß nichts damit anzufangen.

Handlung

Auf dem Trakehnergestüt Lankenau bei Hohwacht wird ein junger Mann erschossen, ein anderer schwer verletzt. Zwar wird Oberstaatsanwalt Thomas Freiherr von Fehrbach nicht mit diesem Fall betraut, aber er ist dennoch involviert: Er gehört zu den Miterben des Gestüts. Die Kieler Kommissarin Lisa Sanders hat eine zwiespältige Beziehung zu Fehrbach, diese rührt von Ereignissen aus dem vorangegangenen (ersten) Fall der beiden. Das Verhältnis der beiden zueinander ist ein wichtiger Teil des Buches. Bei den Ermittlungen zeichnet sich bald ab, dass wohl eine Rockergang in die Ereignisse verwickelt ist. Diese kauft besondere Immobilien. Und wenn die Besitzer nicht verkaufen wollen, helfen sie nach … Der Promi-Anwalt Mathias Conradi spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Lokalkolorit

Ein Gestüt namens Lankenau gibt es nicht. Aber die Beschreibung macht deutlich, dass die Autorin Gut Panker vor Augen gehabt hat:

Nur drei Trakehner hatten die Flucht über das Haff überlebt. Mit ihnen waren Fehrbachs Großeltern Anfang 1945 in Lankenau angekommen und hatten … eine neue Zucht begründet.

Oder: Auf der linken Seite hinter dem Reitplatz konnte sie einen weitläufigen Park ausmachen, an dessen Ende das Wasser eines kleinen Sees glitzerte.

Es waren die Vorfälle in Kiel um die 2012 verbotenen Hells Angles, welche die Autorin nach eigener Aussage zu diesem Krimi angeregt haben.  Die Gang heißt im Buch „Brothers of Evil“, gilt als drittgrößte Rockervereinigung in Deutschland und will mit in den Edel-Immobilien Kinderbordelle für betuchte Kunden eröffnen.

Auch wenn Gut Lankenau oder andere Güter fiktive Namen tragen, so sind andere Örtlichkeiten doch wieder ganz real benannt und beschrieben.

… Er tankte in der Innenstadt, überquerte die Olympiabrücke, die in Holtenau über den Nord-Ostsee-Kanal führte und schlag dann nach kurzer Überlegung den Weg zum Falckensteiner Strand ein.  … Der grün-weiße Leuchtturm von Friedrichsort stand auf einer kleinen, dem Strand vorgelagerten Insel und markierte die engste Stelle der Förde.

Autorin

Die Autorin (Jahrgang 1954) hat erst vor einigen Jahren mit dem Schreiben begonnen und steht auch noch voll im Berufsleben. Sie arbeitet beim Fernsehen. So reihen sich die Szenen in kurzen „Schnitten“ aneinander, was dem Buch Dynamik verleiht. Homepage der Autorin

Fazit: Der zweite Fall für Lisa Sanders ist spannend und vielschichtig. Da Lisa am Ende immer noch nicht ihre Gefühle für Oberstaatsanwalt von Fehrenbach entwirrt hat, ist klar: Es wird einen dritten Fall geben. 

Angelika Svensson, „Kielgang“, Lisa Sanders Band 2

425 Seiten, 9.99 Euro, Knaur TB, VÖ 4. Mai 2015

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