Zur Hölle mit dem Job! Statt der überfälligen Beförderung bekommt Luisa einen arroganten Fiesling vor die Nase gesetzt. Sie ist frustriert. 14-Stunden-Arbeitstage und Bürointrigen – wofür das alles? Ausgerechnet jetzt muss sie sich um den Schrebergarten ihrer Tante Ruth kümmern. Komposthaufen statt Karriere, geht gar nicht. Doch dann stellt Luisa fest, dass Gärtnern sogar glücklich machen kann. Wenn nur nicht dieser rasend charmante Mann im Nachbargarten wäre, der so gar nicht in ihr Leben passt (Verlagsinformation).
Ein Garten macht glücklich. Auf diese einfache Formel lässt sich die Erkenntnis von Luisa Fröhlich („Ende dreißig, unbemannt und zielstrebig“) bringen. Dabei wollte sie eigentlich Karriere in der Geschenkartikel-Branche machen. Obwohl von einem guten Betriebsklima keine Rede sein kann. „Eher von einer Klimakatastrophe“. Oder anders ausgedrückt: „Hier blühte das Mobbing, als würde es täglich gedüngt und gewässert“.
Privat sieht es auch nicht prickelnd aus: „Ihr Liebesleben bestand aus einer Baustelle mit jeder Menge Umleitungen.“
Ob es ums Essen, Freunde oder die Liebe geht – Ellen Berg findet für alle Aktivitäten und Zustände amüsante gartennahe Bezeichnungen.
Man ahnt das Ende, aber das macht nichts: Luisa muss bis dahin muss sie einen leidvollen Weg gehen, bis der Schrebergarten wieder blüht – aber dann auch die Liebe.
Fazit
Der Plot ist ungewöhnlich, die Formulierungen sind witzig („Wir halten zusammen wie Kuhmist und Kompost“) und die Charaktere teilweise schön schräg. Ein amüsanters, entspannender Frauenroman – nicht nur für Gartenfans.
Ein paar Klischees, originelle Formulierungen und ein witziger Plot garantieren lockere Unterhaltung. Nicht mehr – aber das muss ja auch nicht sein.
„Mach mir den Garten, Liebling!“, Ellen Berg
320 Seiten, 9.99 Euro, atb, VÖ 16. Nov. 2015