Steine sammeln am Strand – ein ansteckendes Virus
Ganze 17 Bestimmungsbücher über Strandsteine und -funde, Fossilien und Insekten hat Frank Rudolph bisher im Wachholtz Verlag veröffentlicht. Nun legt der Autor ein einmaliges Gesamtkompendium vor, in dem die 300 häufigsten Strandsteine an Nord- und Ostsee vorgestellt werden. (Verlagsinfo)

Sie heißen Ekerit, Oslo-Essexit oder Glöthe-Porphyr. Und sie gehören zu den häufigsten Steinen an Nord- und Ostsee. Viele Strandbesucher wandern mit gesenktem Kopf am Meeressaum entlang und stecken Steine ein, die ungewöhnlich geformt oder gefärbt sind. Steinesammeln ist ein ansteckendes Virus. Aber meist wissen die Sammler nicht, was genau sie nach Hause tragen.
Frank Rudolph studierte Zoologie und Paläontologie. Seine große Leidenschaft gehört den Fossilien, die er seit frühester Jugend sammelt. Aber er ist auch dem Steinesammel-Virus erlegen.
Der Autor, der im Kreis Plön lebt, erläutert in diesem Buch sehr detailliert die Merkmale von Gneis, Granit und Co (plus Foto). Und für jene, die es ganz genau wissen wollen, sind auch die Grundlagen der Gesteinsbestimmung enthalten. Aber nicht nur das, Rudolph erklärt auch, wie die Steine an unseren Strand kamen.
Fazit
Kenntnisreich. Für jene, die alles genau wissen wollen mit großem Fachwissen erläutert. Oder einfach benutzbar als Bestimmungsbuch.
„Das große Buch der Strandsteine“, Frank Rudolph
300 Seiten, 29.90 Euro, Wachholtz, VÖ 9. Mai 2017
Übrigens
Ein Ekerit ist 275 bis 295 Millionen Jahre alt, stammt aus der Oslo-Region und ist gelb-braun bis violettgrau.
Der Oslo-Essexit ist 295 Millionen Jahre alt, stammt ebenfalls aus der Oslo-Region, ist aber seltener als der Ekerit.
Glöthe-Porphyre sind noch älter als die beiden erstgenannten – 1,65 Milliarden Jahre. Sie stammen aus der schwedischen Region Dalarna und ist hell- bis ziegelrot.