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Rezension – Anja Marschall: Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal

Hauke Sötje 3 ◾️

Bewertung: 4 von 5.

Kiel, 1896: Während die geheimen deutsch-russischen Bündnisverhandlungen zwischen Kaiser und Zar in vollem Gange sind, gerät Kommissar Hauke Sötje zwischen die Fronten der Geheimdienste. Er soll einen Verräter beschützen und erkennt zu spät, dass er in eine Falle geraten ist. Erst der mysteriöse Tod eines Dienstmädchens, das im Kaiser-Wilhelm-Kanal treibt, bringt Hauke der Wahrheit näher – einer Wahrheit, für die er bereit ist, sein Leben aufs Spiel zu setzen. (Verlagsinfo)

Lediglich acht Jahre vergingen von der Grundsteinlegung des Kanals bis zur Inbetriebnahme. Am 21. Juni 1895 weiht der Enkel des Gründers das Bauwerk ein. Kaiser Wilhelm II. ist dabei für eine Überraschung gut. Auf dem Festplatz in Kiel drängen sich mehr als 3000 Menschen in Festtagsgaderobe oder Uniform, als er das Bauwerk preist: „Der nunmehr vollendete Nord-Ostsee-Kanal, einer der großartigsten Schöpfungen der Technik des Jahrhunderts … rückt die Staaten des Ostens und Westens näher aneinander“, um dann ungeplant zu erklären: „Zum Gedächtnis Kaiser Wilhelm des Großen taufe ich dich auf den Namen Kaiser-Wilhelm-Kanal“. Das ist der Grund, warum in Hauke Sötjes zweitem Fall noch vom Nord-Ostsee-Kanal die Rede ist, jetzt aber, nach der Fertigstellung, vom Kaiser-Wilhelm-Kanal.

Fazit

Auch hier wieder liegt gute Recherche zugrunde, sind Zeitungszitate den Kapiteln vorangestellt. Doch die politische Dimension des Falls war für mich nicht so interessant.

Übrigens: Die Bezeichnung „Kaiser-Wilhelm-Kanal“ hatte nur knapp fünfzig Jahre Bestand. In der Schifffahrt hat die Wasserstraße den Namen „Kiel Canal“. Allgemein sprechen die Menschen meist kurz und knapp vom NOK – und unter dieser Suchanfrage erhält man im Internet mehr als 350 Millionen Einträge.

„Verrat am Kaiser-Wilhelm-Kanal“, Anja Marschall, Hauke Sötjes dritter Fall

304 Seiten, 11.90 Euro, Emons Verlag, VÖ 15. März 2018

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