Rezension– Felix Bork: Oh, ein Tier!

Bewertung: 5 von 5.

Sie denken, Bambi wäre ein Reh? Sie sollten dieses Buch in die Hand nehmen, auch wenn es viel wiegt. Innen ist es ganz leicht: Umwerfend schön illustriert und entwaffnend lustig, ein Schatz für alle Freunde von Natur und Design, Illustration und anstößigem Humor. Danach wissen Sie, dass man Störche nicht brät, warum welcher Vogel welchen Schnabel hat und noch viel mehr. Ach ja, und Bambi ist ein Weißwedelhirschkitz. Das wissen Sie zwar jetzt, Sie sollten aber trotzdem dieses Buch lesen. (verlagsinfo)

Ein Bestimmungsbuch mit fast alle heimischen Arten
Schmetterlinge, Vögel, Fische und vergessen Arten bevölkern dieses großartige Buch. Es hebt sich ab von allen anderen Bestimmungsbüchern. Aber ist es wirklich ein Bestimmungsbuch oder nicht viel mehr ein Comic?

Felix Bork versteht es auf unnachahmliche Art und Weise, Schönes, Witziges und Albernes aufs Wunderbarste zusammenzubringen. So zeichnet er die Königslibelle mit einer goldenen Krone, um dann mit einem Pfeil versehen die Bemerkung „Richtig blöde!“ daneben zu schreiben. 

Tauch-, Kolben- und Tafelente werden von ihm detailliert dargestellt. Doch – huch – sie haben ja gar keine Beine. „Natürlich haben Enten auch Beinchen“, merkt der Autor in Großbuchstaben auf der folgenden Seite an. „Die kann man aber nicht sehen, weil sie unter Wasser sind“. Dazu gibt es ein Bild von Entenfüßen, die ein Erstklässler gezeichnet haben könnte. Einfälle wie diese sind es, die das Buch zu etwas Besondere machen. Und so wurde es 2017 mit dem Preis der „Schönsten Bücher des Jahres“ ausgezeichnet. 

„Es ist ein Tier-Bestimmungsbuch, wie es bescheiden auf dem Einband heißt. Aber irgendjemand hat der schönen Stockente eine Sprechblase dazugeschrieben. Naja, wahrscheinlich doch eher ein Scherzbuch.“ – Jury der „Schönsten Bücher des Jahres“

Felix Bork wurde in Berlin geboren und studierte in Halle an der Saale Zeichnen. Inzwischen lebt und arbeitet er wieder in Berlin. „Seine Hobbys sind: Spazieren gehen, Bauchweh haben und Preise bekommen für die schönsten Bücher des Jahres“, beschreibt die Büchergilde Gutenberg den Autor. Ob das mit dem Bauchweh stimmt, wissen wir nicht. Aber das er seine Freizeit gerne in der Natur verbringt und Tiere beobachtet, ist eigentlich klar. Sonst könnte er nicht so ein wunderbares Buch machen.

Der Mann muss aber auch eine besondere Art von Humor haben. Denn seine bunten Silhouetten im Grundschulstil sind mit Ausrufen versehen wie „Hier stinkt‘s“. Doch die ulkigen Zeichnungen geben die Realität gut wider, Texte erläutern das Tierleben ­– mal ganz sachlich, mal mit Sprachwitz. So witzig wie das Buch ist übrigens auch die Homepage des Autors, die einen Klick lohnt: 

Fazit

Nicht nur eines der schönsten Bücher des Jahres, sondern der letzten Jahre. Und der beste Beweis, dass sich Wissen sehr unterhaltsam vermitteln lässt.

„Oh, ein Tier!“, Felix Bork

304 Seiten, 30 Euro, Eichborn, VÖ 28. Feburar 2019

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