Der Weg zum Ich
Valerie steht kurz vor einem Burnout, als sie von ihrer Chefredakteurin auf Recherchereise geschickt wird. Das Thema: «Pilgern vor der eigenen Haustür – Selbstfindung pur?». Widerwillig macht sich die Journalistin auf den Heidschnuckenweg südlich von Hamburg – und hat bereits nach wenigen Tagen genug von Rückenschmerzen und geschundenen Füßen. In einer kleinen Pension am Rande des Naturschutzgebietes legt sie eine Pause ein. Die rüstige Besitzerin Annegret erkennt Valeries grundsätzliche Erschöpfung und bringt ihr mit Hilfe eines Bienenzüchters die Natur näher: Honig schleudern, Brot backen und Fliederbeersaft herstellen … (Verlagsinfo)
Es gibt ihn tatsächlich, den im Buch beschriebenen Heidschnuckenweg. Um sein Leben zu überdenken, muss man also nicht in Spanien pilgern, sondern kann von Hamburg nach Celle wandern oder umgekehrt.
So wie Valerie, die für eine Reportage unterwegs ist und anfangs wenig begeistert von ihrem Auftrag. Doch nach und nach gesteht sie sich ein, in ihrer Ehe schon lange nicht mehr glücklich zu sein. In einer kleinen Pension findet sie Ruhe und langsam zu sich selbst – und kann auch ihre Tochter ihren eigenen Weg gehen lassen.
Fazit
Mit viel Gefühl schildert Sofie Cramer Valeries Entwicklung, streut Lebensweisheiten ein und würzt alles mit einer kleinen Prise Humor. Zum Entspannen – und Nachdenken.
„Honigblütentage“, Sofie Cramer
228 Seiten, 10 Euro, Rowohlt TB, VÖ 18. Juni 2019