Grete Jensen, Jahrgang 1937, ist ein Kind der Kriegs- und Nachkriegszeit. 1953 gehörte sie zur ersten Mädchen-Generation, die das Gymnasium an der Flensburger Goethe-Schule besuchen durfte. Die neuen „gemischten“ Klassen sensibilisierten sie für das Thema Gleichberechtigung. Nach dem Abitur 1958 absolvierte sie zunächst ein Volontariat, um danach ab 1960 in Tübingen und Berlin Politologie und Neuere Geschichte zu studieren. 1961 wurde sie als erste Frau an der Freien Universität an die Spitze des Berliner Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) gewählt. Nach dem – gescheiterten – Versuch, einem Ostberliner Kommilitonen bei der Flucht in den Westen zu helfen, wurde sie von einem DDR-Gericht in Abwesenheit zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Ab 1966 arbeitete sie bis 1986 als Redakteurin in der Politikredaktion des „Flensburger Tageblatts“. Danach wechselte sie bis zum Ruhestand ins Nachrichtenressort der Zeitung. Schwerpunkte ihrer journalistischen Arbeit waren die „neue Ostpolitik“ Willy Brandts und Egon Bahrs Geheimdiplomatie. (Verlagsinfo)
„Emmas Geschichte – Zwischen Frauenbewegung, 68er-Generation und Kaltem Krieg“, Grete Jensen
292 Seiten, 14.95 Euro, Husum Druck, VÖ 1. Juni 2021