Auf der Terrasse lässt es sich gut arbeiten. Oder im Wohnzimmer bei geöffneten Türen. Kleine Denkpausen werden zu einem Blick ins Grüne genutzt. Oder die Denkpausen werden durch lautstarkes Gezeter erzwungen. Die Vogelwelt hat ihr Star-Aufgebot in meinen Garten geschickt. Schließlich erwartet die Diven unter den Vögeln ebenso wie Amsel, Drossel und Fink hier ein reichhaltiges Buffet.
Im Frühjahr wusste die Vogelschar das Angebot am Apfelbaum zu schätzen, weil sie ihre Brut großziehen musste. Später dann kamen Mama und Papa Amsel mit ihrem Nachwuchs angeflogen. Da wurde es noch lauter, schließlich machten die Vogelkinder mit viel Geschrei auf sich aufmerksam. Eigentlich dachte ich, dass die Gäste mit dem schillernden Gefieder jetzt schon auf dem Weg gen Süden wären. Doch weit gefehlt.
Momentan fallen sie wieder In Scharen in den Garten ein. Und können dabei einfach nicht den Schnabel halten. Außerdem gönnen sie ihren Kollegen nicht den kleinsten Brocken. Da wird gezetert und gehackt – dabei ist genug für alle da. Es ist ein ewiges Hin und Her. Vom Apfelbaumzweig auf die Futterstelle und wieder zurück. Dann der Nächste bitte. Bei so viel Flatterhaftigkeit müssen sie eigentlich die gerade gefutterte Energie gleich wieder verbrauchen. Denke ich. Aber ich bin ja kein Star, sondern nur eine Zuschauerin.
Die großen Fettkuchen, die im Apfelbaum hängen, sind meist nach einem Tag leergefressen. Einfach unglaublich. Auch im Meisenknödelring lagert nur noch ein einsames Knödelchen, die anderen acht sind bereits im Laufe von zwei Tagen vertilgt worden. Wenn ich meine Ruhe haben wollte, bräuchte ich lediglich nicht nachzufüllen. Doch auch wenn die Star-Allüren nervig sein können – sie sind auch faszinierend.