Rezension – Sabine Weiß: Die Perlenfischerin

Bewertung: 5 von 5.

Norddeutschland, an der Wende zum 13. Jahrhundert. Bei der Zerstörung der alten Handelsstadt Bardowick wird die kleine Ida vom Rest ihrer Familie getrennt. Fortan wächst sie bei einer Einsiedlerin am Ufer des Flusses Ilmenau auf. In der Natur findet Ida Trost, und sie entwickelt ein Talent dafür, kostbare Perlmuscheln zu finden. Als sie Jahre später mehr über ihre wahre Herkunft erfährt, macht Ida sich gemeinsam mit ihrer Jugendliebe, dem Slawen Esko, auf die gefahrvolle Suche nach ihrer Familie. Ihr erstes Ziel: das noch junge Lübeck. (Verlagsinfo)

Eine Perle unter historischen Romanen

Es gibt Bücher, an die erinnere ich mich auch nach mehreren Jahren noch. Dazu gehört „Die Perlenfischerin“.

Wer kennt Bardowick? Heute ist es ein kleines Kaff am Ufer der Ilmenau mit knapp 7000 Einwohnern. Doch – und wer weiß das heute noch? – vor 800 Jahren war es eine politisch und wirtschaftlich florierende Stadt mit imposantem Dom und bedeutender als Lüneburg. 

Hier wird Ida geboren, die später Perlenfischerin wird. Flussperlen waren zu jener Zeit begehrt, um Kleidung oder Altartücher zu besticken (>> Beitrag dazu auf dem Blog von Sabine Weiß). Es war aber auch eine Zeit gewaltsamer Auseinandersetzungen und Angriffe auf die Slawen, die noch ihrer Naturreligion anhingen. Vor diesem Hintergrund macht sich Ida auf, um nach ihren Wurzeln zu suchen.

Sabine Weiß schreibt anschaulich und spannend. Für gute Unterhaltung ist damit gesorgt. Was das Buch so besonders macht, sind historische Hintergründe, die selten im Geschichtsunterricht ein Thema sind. Dazu liefert sie auch auf ihrem Blog Wissenswertes – wie zum Beispiel über das Barbaross-Privileg für Lübeck, von dem ich persönlich noch nie etwas gehört hatte.

Fazit

Sabine Weiß vermittelt historisches Wissen gepaart mit einer Liebesgeschichte und Krimi-Elementen. Großartig. 

„Die Perlenfischerin“, Sabine Weiß

705 Seiten, 11 Euro, Lübbe, VÖ 29. März 2019

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