Rezension – Elke Pistor: Kling und Glöckchen

Bewertung: 5 von 5.

Auch eine gut aufgeräumte Leiche ist eine Leiche und erfordert die Anwesenheit der Polizei, beschließt Janne Glöckchen, als sie eine Tote zwischen ihren farblich sortierten Mülltonnen findet. Wohl fühlt sie sich allerdings nicht dabei, liegt doch in ihrem Keller bereits ihre verstorbene Chefin Irmgard Kling auf Eis. Aber schlimmer geht immer … (Verlagsinfo)

Dianne Glöckchen liebt Weihnachten. Daher ist der Job in Irmgard Klings Geschäfts „wie ein Sechser im Lotto“. Oder um es mit ihren eigenen Worten auszudrücken:

„Da kam mir der Job in Irmgard Klings Laden wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk vor. Mit extragroßer roter Schleife. Ich liebte Weihnachtsdekoration. Immer schon. Ich war verrückt nach Weihnachtsdekoration. Ich konnte mich in weihnachtlichen Pomp immer wieder aufs Neue hineinsteigern.“

Zu Hause mag es die junge Frau allerdings lieber schlicht und aufgeräumt. Daher stört es sie sehr, als die Mülltonnen-Ordnung durch eine Tote gestört wird. Allerdings soll es nicht bei dieser einen Leiche bleiben. Neben diversen Toten muss sich Dianne, genannt Janne, mit einem jungen Mann arrangieren und plötzlich einen Mini-Hund versorgen. 

Es ist nicht der erste Weihnachtskrimi von Elke Pistor. Und auch dieser zeichnet sich wieder durch schwarzen Humor, trockenen Witz und jede Menge unvorhergesehen Entwicklungen aus. Die Idee für den Buchtitel stammt von Hildegard Sonius, die als Gegenleistung im Buch einen Auftritt hat. 

„Von den vielen kreativen Vorschlägen, die mir nach meinem Aufruf in den sozialen Medien über die unterschiedlichsten Kanäle zugeschickt wurden, gefiel die Idee nicht nur mir, sondern auch dem Verlag so gut, dass wir ihn zum Titel des Buches gemacht haben“.

Elke Pistor im Nachwort

Neben dem witzigen Titel und den vielen Verwicklungen ist es der Stil von Elke Pistor, der dieses Buch von anderen abhebt. Erzählt wird in der Ich-Form, was noch nichts Besonderes ist. Aber oftmals gibt skurrile Vergleiche (amüsant) und lange Aufzählungen (manchmal nervend). Mit Fortschreiten der Verwicklungen werden die Aufzählungen aber seltener und die Lektüre immer fesselnder.

Eine Hoffnung der Autorin hat sich allerdings nicht erfüllt. „Diese Geschichte war meine kleine, vergnügliche Flucht aus der Pandemie, unter der wir alle leiden und die zum Erscheinungspunkt des Buches hoffentlich schon besser unter Kontrolle sein wird als während des Schreibens.“ Momentan sieht es an der Corona-Front wieder düster aus.

Eine zweite Hoffnung hat sich allerdings bestätigt. „Ich hoffe, Ihnen damit ebenfalls einige unterhaltsame Stunden der Ablenkung schenken und vielleicht sogar ein Lachen entlocken zu können.“ Das trifft voll und ganz zu.

Fazit 

Trotz der manchmal nervenden Aufzählungen fünf Sterne für einen ungewöhnlichen Plot, einen besonderen Schreibstil und beste Unterhaltung. 

„Kling und Glöckchen – Ein Weihnachtskrimi“, Elke Pistor

240 Seiten, 12 Euro, Emons Verlag, VÖ 23. September 2021

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