Rezension – Annette Bluhm: Die hässlichste Tanne der Welt

Bewertung: 4.5 von 5.

Geschenke kann man umtauschen. Familie nicht. Gänsebratenkalorien, die für immer auf den Hüften bleiben, Weihnachtgedudel in Dauerschleife, die endlose Suche nach dem perfekten Christbaum: Witwe Ursel würde Heiligabend am liebsten ausfallen lassen. Doch Kinder und Enkel hängen schließlich an Traditionen. (Verlagsinfo)


Annette Bluhm ist ein Pseudonym. Dahinter verbirgt sich die Autorin Lilli Beck. Offen gestanden habe ich von ihr noch nie ein Buch gelesen, aber deren Titel klingen so, als wäre dieser Roman quasi in guter Tradition davon geschrieben.

Beck-Bluhm formuliert locker. Schnell sind die ersten dreißig Seiten gelesen. Und schwupps ist eine Stunde vergangen und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ihre Charaktere sind herrlich normal: Da ist die Witwe Ursel, die noch vor Weihnachten noch das Grab des Mannes schmückt. Da ist ihre zielstrebige Tochter Katja, die mit ihren exakten Vorstellungen von einem perfekten Weihnachtsfest ihre Umgebung nervt. Deren beiden Söhne sind liebenswerte „Lausbuben“, wie ihre Großmutter sie nennt.

Weihnachts-Wahn oder: Die Suche nach der perfekten Colorado-Tanne

Die Szenen mit den Kindern sind herzerfrischend. Aber auch die Schilderungen von Weihnachtswahnsinn im Kaufhaus sind sehr real – und als Leser fragt man sich, warum man sich das selbst eigentlich antut. Ursel hat vom Weihnachtswahn auch die Nase voll. Und als ihr dann ihr auch noch Witwer Friedrich den Hof macht, wird ihr Bedürfnis nach einer Flucht vor dem Fest immer größer. 

Allerdings muss erst noch die perfekte Colorade-Tanne für das Wohnzimmer von Katja und Bernd gefunden werden. Das ist ausgesprochen kurzweilig und vergnüglich und bietet viele Schmunzel-Szenen.

Fazit

Ein bisschen straffer könnte es gegen Ende sein. Aber ansonsten: Wunderbarer Weihnachts-Wahn zum Entspannen.

„Die hässlichste Tanne der Welt“, Annette Bluhm

256 Seiten, 8.99 Euro, rororo, VÖ 1. November 2013

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