Rezension: Dora Heldt: Geld oder Lebkuchen

Bewertung: 4 von 5.

Vergnügliche Weihnachtsgeschichte mit einem einfallsreichen Plot ◾️

Es ist Advent auf Sylt. Ernst Mannsen hat zwar nichts gegen Weihnachten, aber die Insel ist ihm ohne Touristen zu leer, die Tage sind lang und dunkel. Seine Frau Gudrun freut sich hingegen auf den Weihnachtsmarkt und aufs Schmücken des Hauses. Als der gelangweilte Ernst erfährt, dass der Filialleiter der Bank mitsamt den Spenden für die bedürftigen Kinder verschwunden ist, will er das Geld für die Weihnachtsgeschenke beschaffen. Sozusagen als Robin Hood von Sylt. Mit einigen Komplizen plant er einen großen Coup, der allerdings ganz anders läuft als geplant. (Verlagsinfo)

„Fast ein Krimi“ lautet der Untertitel dieses Weihnachtsbüchleins. Stimmt. Außerdem bedeutet es, dass die Ermittler aus „Böse Leute“ oder „Wir sind die Guten“ nicht mit von der Partie sind. Das macht aber nichts, denn Dora Heldt hat wieder sympathische, bisweilen skurrile Charaktere geschaffen.

Da ist zum einen Rentner Ernst, der sich langweilt. Denn im Winter ist auf Sylt nichts los. Auch die Aufgaben, die Ehefrau Gudrun für ihn hat, können ihn nicht faszinieren. Gudrun ist im Festkomitee für den Weihnachtsmarkt engagiert. Dass er dort nicht als Weihnachtsmann agieren darf, wurmt Ernst schon seit Jahren. Eine schillernde Figur ist die ehemalige Schauspielerin Hella Fröhlich, deren Name quasi Programm ist. Das stille Wasser tief sein können, bewahrheitet sich schließlich bei der biederen und schweigsamen Bankangestellten Martina.

Ab Mitte des Buches nehmen die Ereignisse Fahrt auf. Da werden die Dorfbewohner erst von einer Sprengung aufgeschreckt und erleben auf dem Weihnachtsmarkt dann die eine oder andere Überraschung. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.

Übrigens: Auf amazon gibt es eine Übersicht der Hauptpersonen und das Rezept der Heidesand-Plätzchen, die im Buch vorkommen.

Fazit

Eine sehr vergnügliche Weihnachtsgeschichte mit einem einfallsreichen Plot. Dafür würde es eigentlich fünf Sterne geben. Aber stellenweise zog sich die Lektüre ein bisschen, deshalb nur vier Sterne, auch wenn es am Ende zunehmend rasanter und komisch wird.

„Geld oder Lebkuchen“, Dora Heldt

272 Seiten, 15 Euro, dtv, VÖ 20. Oktober 2021

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