Rezension – Volker Kriegel: Olaf, der Elch – Eine Weihnachtsgeschichte

Bewertung: 5 von 5.

Olaf, der Elch und der Weihnachtsmann – die verteilen natürlich Geschenke zu Weihnachten. Auch bei Volker Kriegel. Aber in der übrigen Zeit sind sie mit ganz trivialen Tätigkeiten beschäftigt (Mau Mau spielen) oder erleben ungewöhnliche Abenteuer. Drei Bücher gibt es über Olaf*, die für Kinder ab acht Jahren empfohlen werden, aber Erwachsene ebenso begeistern. Sie sind ursprünglich bereits vor knapp zwanzig Jahren erschienen, haben jedoch von ihrer Faszination nichts eingebüßt.

Der Autor

Volker Kriegel, geboren am Heiligen Abend 1943 in Darmstadt, wurde vor allem als Jazzmusiker bekannt. Daneben trat er auch als Dickens-Übersetzer, Flaubert-Spezialist, Autor, Dokumentarfilmer und vor allem als begnadeter Illustrator hervor. Die Illustrationen zu Roger Willemsens Karneval der Tiere sind seine letzte vollständige Arbeit vor seinem unerwarteten Tod 2003. (Verlagsinfo)

Die Handlung

Als der Elch Olaf noch sein übergroßes Geweih hatte, machte ihn das zum Gespött im Wald. Nun bricht auch noch eine Schaufel ab, und er ist nicht mal mehr als Weihnachtselch zu gebrauchen. Bis er den einäugigen Weihnachtsmann trifft. (Verlagsinfo)

„Eigentlich war Olaf ein ganz normaler Elch. Er ging gerne im Wald spazieren, fraß am liebsten Pilze mitHeidelbeeren und erschreckte in seiner Freizeit die Autofahrer. Sein Leben hätte genauso ruhig und friedlich verlaufen können wie das der anderen Elche. Hätte. Das sagt sich so dahin. In Wirklichkeit war Olaf nämlich keineswegs ein ganz normaler Elch, im Gegenteil.“

So stellt Volker Kriegel seinen tierischen Protagonisten vor. Und die Sätze zeigen, was dieses (und die drei anderen Bücher) auszeichnet: eine klare Sprache sowie eine ausgesprochen fantasievolle Handlung. Da ist natürlich auch eine Moral in der Geschichte, aber die ist so gut verpackt, dass sie nicht sauer aufstößt, ja, manchem vielleicht nicht einmal auffällt.

Denn Olaf ist ein Außenseiter, seit eine seiner übergroßen Schaufeln abgebrochen ist. Ein Job im Weihnachtsgeschäft ist damit ausgeschlossen:

„Man lässt sich vor einen Schlitten spannen, man stellt sich vor ein Kaufhaus, man lässt sich fotografieren, man läuft als Touristenattraktion durch Wintersportgebiete.“

Kommt für Olaf nicht mehr in Frage. Aber er lässt sich nicht entmutigen – das betont Kriegel wiederholt in den Geschichten. In diesem ersten Band verändert die Begegnung mit dem (einäugigen) Weihnachtsmann das Leben von Olaf.

Ist die Geschichte an sich schon großartig, so sind die Zeichnungen von Volker Kriegel das I-Tüpfelchen. „Nicht der expressiv hingefetzte Strich ist Kriegels handschriftliches Kennzeichen. Er verfügt über die klare, scheinbar unpersönliche, flink fließende Linie, die deutlich und innig um prägnante Formen und Figuren sich kringelt“, begeistert sich F.W. Bernstein (Zitat von der Webseite www.volker-kriegel.de). Oder um es ganz simpel zu sagen: Die Illustrationen sind scheinbar simpel, bieten aber beim zweiten Betrachten immer noch Neues.

Fazit 

Ein ganz besonderes, außergewöhnliches Weihnachtsbuch. Voller Fantasie und mit liebevollem Blick auf die tierische Hauptperson.

„Olaf, der Elch: Eine Weihnachtsgeschichte“, Volker Kriegel (Text und Zeichnungen)

48 Seiten, 9.99 Euro, Heyne, VÖ 1. August 2004

*Außerdem:

> Olaf hebt ab

> Olaf taucht ab

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