Ein kleiner Ort am Nord-Ostsee-Kanal, zwischen Natur, Kreisstadt und Industrie, kurz nach dem Jahreswechsel. Mitten aus dem Alltag heraus verschwindet eine Familie spurlos. Das verlassene Haus wird zum gedanklichen Zentrum der Nachbarn: Julia, Ende dreißig, die einen kleinen Keramikladen mit Online-Shop betreibt. Astrid, Anfang sechzig, die seit Jahrzehnten eine Praxis in der nahen Kreisstadt führt. Und dann ist da das mysteriöse Kind, das im Garten der verschwundenen Familie auftaucht. Sie alle haben Geheimnisse, Sehnsüchte und Ängste. Ihre Wege kreuzen sich, ihre Geschichten verbinden sich miteinander, denn sie suchen, wonach wir alle uns sehnen: Geborgenheit, Zugehörigkeit und Vertrautheit. (Verlagsinfo)
Tipp von Maike Wilken, Coburg’sche Buchhandlung Rendsburg
Julia zieht aus Hamburg mit ihrem Freund in einen kleinen Ort am Nord-Ostseekanal. Die beiden wollen dort im eigenen Haus eine Familie gründen, aber der ersehnte Kindersegen bleibt aus. Astrid, zupackende Hausärztin, hat ihre Praxis in der nahen Kreisstadt, sie stammt aus dem kleinen Ort.
Unschwer sind in dem kleinen Ort Sehestedt und als nahe Kreisstadt Rendsburg zu erkennen. Mit genauem Blick beobachtet Bilkau ihre Romanfiguren, lässt sie einander begegnen und beschreibt deren Lebensumfeld und Zusammentreffen.
Fazit
Ein ruhig und einfühlsam erzählter Roman, der uns die Gefühle und Sehnsüchte der handelnden Personen sehr nahe bringt.
„Nebenan“, Kristine Bilkau
288 Seiten, 22 Euro, Luchterhand, VÖ 8. März 2022