Alle Toten fliegen hoch, Teil 5 ▪️

Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen? Der fünfzigjährige Autor gerät in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die »blonde Bombe«, für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. (Verlagsinfo)
Fazit
Eine Region des Gehirns heißt tatsächlich „hinteres Stromgebiet“. Sie wird häufig bei einem Schlaganfall in Mitleidenschaft gezogen. Wie es sich anfüllt, wenn das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird und einige Körperteile ihren Dienst verweigern, beschreibt Joachim Meyerhoff auf unnachahmliche Weise – genauso wie die nachfolgende Zeit im Krankenhaus. Die Hilflosigkeit, die Angst sind nachfühlbar. Und doch gibt es immer wieder Situationen, denen der Schauspieler komische Aspekte abgewinnt. Egal, ob man das Buch seiner Serie „Alle Toten fliegen hoch“ zuordnen kann oder nicht – es ist ein beeindruckendes Werk.
„Hamster im hinteren Stromgebiet“, Joachim Meyerhoff
320 Seiten, 12 Euro, KiWi TB, VÖ 7. April 2022