Rezension – Mona Nikolay: Rosenkohl und tote Beete

Bewertung: 4 von 5.

Manne Nowak ermittelt, Band 1◾️ 

Eben hat sich Ex-Polizist Manne Nowak noch voller Vorfreude auf das Garten-Jahr eingestimmt, da wird die Ruhe in der Berliner Kleingartenanlage „Harmonie“ empfindlich gestört – und zwar von Mannes neuen Nachbarn: Eike und Caro von Ribbek machen irgendwas mit „Social Media“, haben vom Gärtnern ganz offensichtlich keine Ahnung und wollen Manne zu den ersten Grillwürstchen des Jahres einen Quinoa-Salat andrehen! Als wäre das nicht genug, wird in ihrem Gemüsebeet eine Leiche entdeckt. Weil die Polizei den Falschen verdächtigt – nämlich Manne –, beschließt Caro, dass sie die Sache selbst in die Hand nehmen müssen. (Verlagsinfo)

Ein Toter im Gemüsebeet …

… ist eine unappetitliche Angelegenheit. Und das auch noch zu Beginn der Gartensaison. Den hat sich Manne Nowak, Vorsitzender der Kleingartenanlage „Harmonie“ anders vorgestellt. Doch statt im Garten zu werkeln, muss er auf Mördersuche gehen. Denn der Tote war sein ehemals bester Freund und Parzellennachbar.

Kleingarten-Atmosphäre wie man sie sich landläufig vorstellt – so schildert die Autorin die Hobby-Gärtner: Grill-Würstchen in der einen Hand, die Flasche Schultheiß in der anderen und immer interessiert am Geschehen im Nachbargarten. Mit einer Prise Ironie, einem Augenzwinkern, doch mit Sympathie für ihre Figuren, die keine Übermenschen sind, sondern alle ihre kleinen Schwächen haben. 

Aber warum lautet der Untertitel eigentlich „Manne Nowak ermittelt“? Denn er hat eine Partnerin, die man nicht unterschätzen sollte und die für diese Buchserie mindestens ebenso wichtig ist für der männliche Part: Caroline von Ribbek.

Sie atmete einmal tief durch und rief sich ins Gedächtnis, dass sie gerade genau das bekam, was sie die ganze Zeit gewollt hatte. Einen eigenen Garten. Mit Blumen und Wiese und einem Klettergerüst für Greta. Eine Oase in der Großstadt. Was sollte da schon schiefgehen? 

Nun, eine ganze Menge. 

In Wahrheit wusste Caro, dass sie nicht reinpassten. In einen Schrebergartenverein. Sie träumte zwar von selbst gezogenen Tomaten, hatte aber keine Ahnung vom Gärtnern und brachte jede Pflanze allein durch ihre Gedankenlosigkeit um. Außerdem mochte sie lackierte Nägel und Lippenstift. Ehrlich und von Herzen und nicht nur, weil sie anderen gefallen wollte.

Aber Caro ist zäh und clever – das beweist sie im Verlauf der Geschichte mehrere Male. Ja, eigentlich ist sie die Hauptperson des Krimis, der nicht im Kleingarten-Milieu verhaftet bleibt, sondern auch ein unrühmliches Kapitel deutsch-deutscher Geschichte beleuchtet.

Die Autorin

Mona Nikolay ist das Pseudonym von Eva Siegmund. Sie ist Schriftstellerin in Vollzeit und veröffentlicht spannende Bücher für Erwachsene und Jugendliche, die allesamt vertont wurden. Mona ist gelernte Kirchenmalerin sowie studierte Juristin. Die ersten Erfahrungen in der Verlagswelt sammelte sie in einem Berliner Hörbuchverlag. Mona kann Strom verlegen, Hochbeete bauen, den Werkzeugschuppen verwalten, ihr Söhnchen durchkitzeln und gute Geschichten erzählen. (Verlagsinfo)

Fazit

Unterhaltsam und spannend, beides hält sich die Waage. Kein Thriller, aber ein Krimi mit unerwarteten Wendungen, der Lust auf den nächsten Band weckt.

„Rosenkohl und tote Beete“, Mona Nikolay

320 Seiten, 12 Euro, Droemer TB, VÖ 1. März 2022

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