Rezension – Astrid Ludwig: Einmal gärtnern wie in Sissinghurst

Bewertung: 5 von 5.

Ein Blick hinter die Kulissen der berühmten englischen Gartenlegende. Zu Besuch in Vita Sackville-Wests Gartenparadies ◾️ 

Der Garten Sissinghurst in England ist ein Traumziel vieler Reisenden. Die Journalistin Astrid Ludwig wagt das Abenteuer und bewirbt sich als Praktikantin in diesem legendären Garten. Humorvoll erzählt sie, was sie im Gartenreich der Schriftstellerin Vita Sackville-West erlebt. Welche Philosophie steht hinter dem weißen Garten? Was hat Head Gardener Troy Smith vor? Überall im Garten begegnet Ludwig der faszinierenden Persönlichkeit von Vita Sackville-West, ihren Eigenheiten, ihrer Geschichte und ihren gärtnerischen Spleens. (Verlagsinfo)

Angelegt wurde der Garten von Sissinghurst von der Schriftstellerin Vita Sackville-West (und ihrem Mann). Vitas Werke waren zu ihren Lebzeiten Bestseller. Heute sind ihre Romane nur noch wenigen bekannt. Überdauert haben der Garten – und ihre Gartenkolumnen. 

Die Hobbygärtnerin und Journalistin Astrid Ludwig ist ein Englandfan. Sie hat in verschiedenen Gärten als „Volunteer“ – als Freiwillige – gearbeitet. Dies ist eine gängige Praxis in den Anlagen, die meist dem National Trust gehören oder von ihm gepflegt werden. Denn die historischen Gebäude und Gärten können Privatleute nur noch schwerlich erhalten. 

Derzeit zählen rund 200 historische Gebäude und Gärten sowie 47 industrielle Bauwerke und Mühlen, 49 Kirchen und Kapellen, einige Pubs und 19 Schlösser zum Eigentum des Trusts. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben zahlreiche britische Adlige anstelle von hohen Erbschaftssteuern ihre Herrenhäuser dem Staat übergeben, der sie anschließend dem National Trust überließ.

Der Einsatz von freiwilligen Helfern hat beim National Trust Tradition. Astrid Ludwig beschreibt ihren Einsatz und ihre Eindrücke in der Ich-Form, so dass eine Art Tagebuch entstanden ist, das kurzweilig zu lesen ist. Außerdem hat sie sich Gärten in der Umgebung angesehen. 

Fazit

Ein Buch, das zum einen auf die Geschichte von Sissinghurst eingeht, zum anderen die Menschen schildert, die heute für den Garten sorgen. Außerdem werden noch Garten-Tipps vermittelt. In Randbemerkungen werden beispielsweise Vitas Lieblingsblumen erläutert. Oder launig der Heckenschnitt erklärt. Ausgesprochen schön gestaltet ist das Buch zudem noch eine wahre Augenweide. 

„Einmal gärtnern wie in Sissinghurst“, Astrid Ludwig

144 Seiten, 14 Euro, Verlag Eugen Ulmer, VÖ 17. Juni 2021

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