Rezension – Eva Jensen: Küstenmord. Einsames Begräbnis

Bewertung: 4.5 von 5.

Katja Greve und Daniel Kowalski, 3 ◾️

Ein sympathisches Team und ein verzwickter Fall machen diesen Krimi zu einer fesselnden und unterhaltenden Lektüre. Die persönliche Situation der Ermittler spielt eine Rolle, ohne zu dominieren. Dazu eine Prise Lokalkolorit aus der Schleiregion. ◽️

Die Handlung

Der erfolgreiche Immobilienverwalter Joachim Sander wird als vermisst gemeldet. Die Suche verläuft ergebnislos, bis Katja Greve von der Kripo Schleswig beim Motorradausflug mit ihrer Hündin Luzie eine grauenvolle Entdeckung macht: Am Pflug des Traktors vor ihr hängt ein menschlicher Unterschenkel! Sander wurde offenbar ermordet und auf einem Feld vergraben. Doch wer könnte ein Interesse am Tod des anscheinend beliebten und sozial engagierten Geschäftsmannes haben? 

Mein Eindruck

Es ist bereits der dritte Fall für Katja Greve und ihren Kollegen Daniel Kowalski. Er lässt sich unabhängig von den beiden Vorgängern lesen. Aber es empfiehlt sich, mit Band 1 zu beginnen. Denn auf diese Weise erlebt man die Entwicklung der Charaktere mit. Zum Beispiel:

„Daniel Kowalski, dreiundvierzig, Kriminalkommissar mit Leib und Seele, gläubiger Katholik und in einer glücklichen, wenn auch heimlichen Beziehung, weil er sich bisher nicht getraut hatte, seiner Familie seine große Liebe vorzustellen.“

Die persönliche Situation der beiden Kommissare spielt eine angenehme Rolle. Sie dominiert nicht, verleiht den Krimis aber eine menschliche und realistische Komponente. Ebenso wie die Schilderungen der übrigen Teamkollegen, die ich mir immer bildlich vorstellen kann. Und natürlich von der Parson-Russell-Hündin, die mit Katja auf der Harley fährt. 

„Wenn andere Hunde rauswollten, brachten sie Herrchen oder Frauchen ihre Leine. Luzie schleppte ihre Pilotenbrille und den Hundehelm an.“

Überhaupt: Die Autorin hat einen angenehm lockeren Schreibstil, der sofort Bilder im Kopf produziert. Ob es nun Hündin Luzie ist, die Fahrt auf der Harley oder die Auftritte der Kripochefin Ayumi mit den japanischen Wurzeln sind. Allerdings entstehen die Bilder auch bei den weniger angenehmen Situationen. Doch die Beschreibungen sind niemals unerträglich.

Fazit

Ein Fall, in dem die Kommissare lange im Dunkeln tappen. Und in dem sie hinter die Fassaden blicken müssen. Von diesen Ermitteln möchte ich gerne mehr lesen.

„Küstenmord – Einsames Begräbnis“, Eva Jensen

280 Seiten, 13.90 Euro, BasteiLübbe TB, VÖ 28. Juni 2023

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