Der Winter 1978/79 in Büchern◾️
Wer erinnert sich? Wer war dabei? Vor 45 Jahren – zum Jahreswechsel 1978/79 – versank der Norden Deutschlands in Schnee und kurze Zeit später, im Februar, erneut.
Ich war damals 20 Jahre alt und wohnte in Flensburg mit meinem Freund zusammen. Eigentlich wollten wir mit Bekannten Silvester feiern. Aber die Schneemassen machten es unmöglich. Die Straßen waren unpassierbar. Und die Autos vielfach unter einer hohen Schneedecke begraben. Ich erinner mich, dass viele Menschen mit dem Kinderschlitten zum Einkaufen gingen. Mein Freund war im DRK aktiv und war in jenen Tagen ständig im Einsatz. Ich war also Silvester allein zu Haus.
Natürlich habe ich Fotos von dem Ereignis, aber noch auf Papier und gut versteckt in irgendwelchen Alben. Aber hier gibt es vom NDR eine gute Bildergalerie.
Ich arbeitete damals im Redaktionssekretariat des Flensburger Tageblatts. Da ich zu Fuß zur Arbeit gehen konnte, war ich eine der wenigen Anwesenden. Es wurde eine Notausgabe herausgegeben. Gedruckt wurde noch direkt neben dem Redaktionsgebäude. Aber die Zusteller konnten die Ausgaben ja nicht im Land verteilen. Die Region Angeln nahe Flensburg war besonders hart betroffen, dort wohnten etliche Mitarbeiter.
Helmut Sethe war damals Chefredakteur der „Husumer Nachrichten“. Er hat damals das Büchlein „Der große Schnee“ herausgegeben – das ich natürlich noch im Bücherregal stehen habe und wie einen Schatz hüte.
Es gibt auch einige Romane über das Jahrhundertereignis, die ich hier auf der Seite vorstelle, aber noch nicht alle gelesen habe – zum Beispiel „Schneetage“ von Jan Christophersen und „Inselbeichte“ von Reinhard Pelte. „Blizzard“ von Robert Brack ist ein Krimi, ebenso wie die Neuerscheinung dieses Jahres, „Der Schnee und die Angst“ von Klaus Hansen.
Sehr zu empfehlen
Sehr gut gefallen hat mir „Land unter Schnee“ von Julia Heinecke, denn sie beschreibt sehr realistisch und spannend die damalige Situation für die Menschen in der Region Angeln. Das Buch kann ich jedem empfehlen. Ebenfalls in Angeln spielt „Unter dem Schnee“ von Kathrin Burseg. Im Mittelpunkt steht eine Erbschaftsangelegenheit, allerdings ist die Schneesituation auch sehr gut geschildert.