Sieben Mal Danowski. Mit dem letzten Band („Sturmkehre„), der dieser Tage erscheint, soll Schluss sein. Ein kleiner Überblick über die Serie und ein paar Worte zum Autor Till Raether.
Der Autor
Till Raether, geboren 1969 in Koblenz, arbeitet als freier Autor in Hamburg, unter anderem für das SZ-Magazin. Er wuchs in Berlin auf, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München, studierte Amerikanistik und Geschichte in Berlin und New Orleans und war stellvertretender Chefredakteur von „Brigitte“. Seine Romane «Treibland» und «Unter Wasser» wurden 2015 und 2019 für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert, alle Bände um den hypersensiblen Hauptkommissar Danowski begeisterten Presse und Leser. Band 2 «Blutapfel» wurde vom ZDF mit Milan Peschel in der Hauptrolle verfilmt, weitere Danowski-Fernsehkrimis sind in Vorbereitung. Till Raether ist verheiratet und hat zwei Kinder. (Verlagsinfo)
Raether Sachbuch «Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben?» stand 2021 wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Damit steht er in einer Reihe mit bekannten Persönlichkeiten, die sich zu der Krankheit bekennen. „Ich habe viele Jahre gedacht, es sei einfach ein Teil meiner Persönlichkeit, oft niedergeschlagen und erschöpft zu sein“, über seine Depressionen im „Stern“.
Mit seinem Buch „Die Architektin“ wurde Till Raether 2023 in Hamburg zum Autor des Jahres gekürt.
Der Ermittler
„War es eine literarische Entscheidung, Krimiautor zu werden oder spukte da auch der Gedanke an die Verkäuflichkeit herum?“ wurde der Till Raether vor einigen Jahren von der taz gefragt. Seine Antwort: „Definitiv. Bei mir hatte es zwei Komponenten: Ich habe jahrelang immer wieder an Romanen geschrieben und es war, als hätte ich etwas nicht begriffen: Was sollen die Figuren machen? Dieses klassische Plotentwickeln für Leute, die nur völlig normal vor sich hin leben wollen, hat mich genervt und das hat man den Büchern wohl auch angemerkt. Die Genre-Literatur finde ich toll, weil sie so klare Regeln hat.“
„Freunde, die mich schon sehr lange kennen, finden, Adam Danowski ist sehr wie ich. Ich streite das ab“, sagt Till Raether im Interview mit „Buchsichten„. Auf jeden Fall ist der Mann (also der Kommissar) eine ganz besondere Persönlichkeit.
Die Bücher
>> Nummer 1: Treibland
>> Nummer 2: Blutapfel
>> Nummer 3: Fallwind
„Danowski-Krimis sind Psycho-Krimis. Wobei der Kommissar der Psycho ist.“ (Tagesspiegel)
Adam Danowski wird mit zahlreichen Ängsten konfrontiert: „Ich beschäftige mich ja recht lange mit den jeweilgen Themen, noch länger als die Leserinnen und Leser, darum muss mich das schon einige Monate lang emotional fesseln. Und das funktioniert nur, wenn ich über meine eigenen Ängste schreibe. Ich hasse Höhe („Fallwind“), Enge („Blutapfel“), Eingesperrtsein und Schwimmen, wo Schiffe unterwegs sind („Treibland“). Langsam wird es allerdings ein bisschen schwierig, mir gehen die Ängste aus. Wenn ich weiter so verschwenderisch damit umgehe, muss ich eines Tages einen Krimi über meine tiefe Abneigung gegen Noisette-Schokolade schreiben“, erklärt er im Interview mit Ingrid Eßer.
>> Nummer 4: Neunauge
>> Nummer 5: Unter Wasser
>> Nummer 6: Hausbruch
Alle Bände haben inzwischen neue Cover im einheitlichen Look. Die Print-Bände 4 bis 5 wurden vom Rowohlt-Verlag jetzt (Februar 2024) neu herausgebracht.
Wer noch mehr wissen möchte, dem sei ein Besuch von Raether umfangreicher Web-Seite empfohlen. Unter anderem mit witzigen Kommentaren: „Auf keinen Fall schlechter als die anderen drei.“ (Ehefrau d. Autors) über „Neunauge“. Im Gespräch mit dem Rowohlt-Verlag gibt Raether vergnügliche Antworten zu „Hadern, Hausschuhe, Filterkaffee“.