Das Wattenmeer an der südlichen Nordsee ist das größte Schlickwattgebiet der Welt. Es ist sehr reich an Pflanzen- und Tierarten, große Teile des flachen Meeres kann man noch als echte Wildnisse bezeichnen. Hansjörg Küster zeichnet ein so kenntnisreiches wie liebevolles Porträt dieser einzigartigen Landschaft, die von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde, die aber auch in kulturgeschichtlicher Hinsicht faszinierend ist.
Nicht in den unermesslichen Tiefen, sondern in den seichten Meeresbereichen spielt sich der Großteil des Lebens im Meer ab. Das Watt ist besonders produktiv: In keinem anderen Ökosystem wird mehr Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre abgebaut, nirgends wird mehr organische Masse aufgebaut und nirgendwo mehr Sauerstoff freigesetzt. Viele Formen von Leben haben sich dort entwickelt. Doch das Wattenmeer ist von zahlreichen Seiten bedroht. Und es sieht keineswegs immer so aus, wie man es in Deutschland und seinen Nachbarländern kennt. Küster schreibt auch über die Stimmungen, die sich mit dieser «Meerschaft» verbinden: die Gerüche, der fast beständig wehende starke Wind, die Geräusche der Brandung, die Vogelrufe – und auch besondere Begegnungen mit Menschen.)
„Das Watt“, Hansjörg Küster
239 Seiten, 26 Euro, C.H. Beck, VÖ 14. März 2024