Rezension – Silke von Bremen: Stumme Zeit

Bewertung: 5 von 5.

Als Sönnich Petersen stirbt, ist niemand im Dorf am Watt traurig, am wenigsten seine Tochter Helma. Er war kein liebevoller Vater, der Krieg hatte ihn hart gemacht.Sein Tod fällt in eine Zeit, in der der aufkommende Tourismus neue Menschen und Gebräuche mit sich bringt. Immer mehr Inselbewohner wollen am Wohlstand teilhaben, auch Helma vermietet bald an Badegäste. Doch da ist noch etwas, was sie beschäftigt: Über ihre früh verstorbene Mutter wurde immer eisern geschwiegen. Auch um die Mutter ihres Kindheitsfreundes Rudi gibt es ein Geheimnis, sie wurde während des Krieges abgeholt und kam nie zurück. Wie konnten die Frauen einfach so verschwinden? Warum fragte niemand nach ihnen?Die Suche nach Klarheit führt Helma und Rudi in die dunkelsten Kapitel der Geschichte ihrer Insel. (Verlagsinfo)

Schweigen und seine Folgen

Seit mehr als 30 Jahren lebt Silke von Bremen auf Sylt und hat sich seitdem zu einer Kennerin der Insel entwickelt. Ihr Debüt-Roman beschäftigt sich mit dem Schweigen der Kriegsgeneration auf der Insel, auf der Zusammenhalt groß geschrieben wurde. Helma und Rudi, ihr Freund aus Kindertagen, wissen nicht, was während des Krieges mit ihren Müttern geschehen ist. Erst als sie 40 Jahre alt sind, beginnen sie Fragen zu stellen.

Es ist die Zeit der Veränderungen. Bauernhöfe werden aufgegeben, es kommen immer mehr Feriengäste. Das Buch ist eine spannende Schilderung der Entwicklung auf Sylt, die nicht nur Fans der Insel in ihren Bann ziehen wird.

Fazit

Eine sensible und zugleich schonungslose Aufarbeitung der Nachkriegszeit. 

Das Rezensionsexemplar wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. Meine Meinung hat dies nicht beeinflußt.

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