Rezension – Brigitte Janson: Windmühlenträume

Bewertung: 5 von 5.

Maike Matthiesen muss immer die Wahrheit sagen. Nach einem Sturz verspürt die sonst so distanzierte Hotelmanagerin einen unerklärlichen Zwang, jedem auf den Kopf zuzusagen, was sie gerade denkt – auch ihren Gästen. Ein berufliches Desaster! Vor dem Zorn ihres Chefs flieht die 48-Jährige in ihre Heimat, die Vierlande. Doch dort erwarten Maike nicht nur Windmühlen und Blumenfelder, sondern auch eine alte Liebe und jede Menge Konflikte. Vor allem mit Stiefmutter Rosa, mit der sie seit Jahren nicht gesprochen hat. Erst langsam beginnt Maike zu begreifen, wie hart Rosas Leben als junge Frau auf einem Vierländer Hof gewesen sein muss. Jetzt da Maike selbst in einer Krise steckt, kann sie Rosa plötzlich verstehen und fragt sich, ob sie die Frau, die sie immer abgelehnt hat, eigentlich kennt … (Verlagsinfo)

Die Handlung

Wer immer die Wahrheit sagt, hat es nicht leicht. So ergeht es Maike Matthiesen nach einem Unfall. Die kühle Hamburger Hotelmanagerin verändert sich. So empfiehlt sie dem übergewichtigen Ehepaar statt eines Essens im hoteleigenen Restaurant einen strammen Spaziergang. Hat plötzlich Appetit auf Matjes. Und macht einen Buchungsfehler. Das hat Folgen. Sie wird vom Dienst suspendiert.

Nach mehr als dreißig Jahren kehrt sie in ihr Heimatdorf in den Vierlanden zurück. Die Schilderungen von Autorin Brigitte Janson machen Lust auf einen Besuch Gebiet bei Hamburg, in dem Obst und Gemüse angebaut werden. Hier muss sich Maike mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Und das fördert die eine oder andere unangenehme Wahrheit zutage.

Cover und Titel vermitteln das Bild eines leichten Romans. Aber die Geschichte hat Tiefgang, denn Maike muss feststellen, dass sie viel zu lange einen Teil ihrer Persönlichkeit verleugnet hat. Und dass es nicht nur immer einen gibt, der verantwortlich ist. Zudem bricht das Buch eine Lanze für das Landleben. 

Fazit

Ein ungewöhnlicher Plot und eine gelungene Umsetzung garantieren Lesevergnügen. 

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