Rezension – Andreas Licht: Meine schöne Buchhandlung

Bewertung: 4.5 von 5.

Es geht nicht nur um eine Buchhandlung, wie der Titel suggeriert, sondern um 36 wundervolle Buch-Orte in Deutschland und in der Schweiz. Und um die Menschen, die diese zu einem Ort der Begegnung machen. Sehr interessant, schöne Fotos.

Verlagsinfo

In diesem Buch werden 40 der schönsten Buchhandlungen Deutschlands, Österreichs und in der Schweiz vorgestellt. Diese Buchhandlungen stechen heraus durch ein besonderes Ladenkonzept, ein außergewöhnliches Sortiment oder eine unverwechselbare Atmosphäre, in der man gern nach Büchern stöbert. Viele der Buchhandlungen sind in ihren Städten zur Institution geworden. Zu Wort kommen auch die engagierten Buchhändler und sprechen über das Erfolgsgeheimnis, mit dem sie ihre Buchhandlung zu etwas ganz Besonderem machen.

Meine Meinung

Schon lange steht dieses Buch in meinem Bücherregal. Warum bin ich erst jetzt dazu gekommen, es genauer anzuschauen? Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil sofort der Wunsch entsteht, eine dieser Buchhandlungen zu besuchen. Oder die Buchhandlung des Vertrauens vor Ort.

Einwenig irreführend ist der Titel. Schließlich geht es nicht nur um eine Buchhandlung. Offen bleibt auch die Frage, nach welchen Kriterien diese Buch-Orte ausgewählt wurden – und von wem. Vom Fotografen Andreas Licht? Oder von Elizabeth Bandulet und Maria Platte, die das Vorwort unterzeichnet haben. Von ihnen stammen auch die Texte, wie allerdings lediglich den bibliographischen Angaben am Ende des Buches zu entnehmen ist.

„Eine gute Buchhandlung ist mehr als eine bloße Verkaufsstätte – sie ist ein Ort der Begegnung und der Inspiration.“

Aus dem Vorwort

Vorgestellt werden zum einen die Konzepte. Und natürlich die Menschen, die diese zum Leben erwecken und meist mit viel Idealismus ihre Ziele verwirklichen. Allerdings: Einige der vorgestellten Buchhandlungen haben inzwischen geschlossen. Der Markt ist hart, Corona hat das Übrige dazu getan. Die Fachbuchhanldung Sautter + Lackmann in Hamburg wurde nach eigenen Angaben „wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektive“ zum Jahresende 2022 aufgegeben.

„Hier treffen wir auf echte Büchermenschen, die mit Begeisterung Titel empfehlen, welche sie tatsächlich auch selber gelesen und für gut befunden haben.“

Aus dem Vorwort

„stories! Die Buchhandlung“ wurde 2008 eröffnet. Auch für Annerose Beurich war es kein leichter Weg. Heute sind die Stammkundinnen das große Plus des Begegnungsortes in Hamburg-Eimsbüttel. Zudem punktet „unter anderem“Stories!“ mit interessanten Veranstaltungen.

Buchhandlungen aus dem Norden Deutschlands sind in dem Buch nicht stark vertreten. Natürlich ist „Felix Jud“ dabei, ebenso „Lüders – Buchhandlung und Antiquariat“. Und ein Bremer Geschäft: Die Buchhandlung Storm, 1897 von Johannes Storm, eines Neffen Theodor Storms, gegründet. Doch auch hier traurige Nachrichten. Mitte 2024 musste das Geschäft Insolvenz anmelden. Es ist inzwischen Geschichte.

Um so mehr verdeutlicht das Buch, das nur noch antiquarisch erhältlich ist, wie hart es ist, auf dem Buchmarkt zu bestehen.

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