Rezension – Lisa Ahland: Das Geheimnis der Weihnachtskiste

Bewertung: 5 von 5.

Weihnachtsbücher sind wunderbar. Und dieses ganz besonders. Es steht ab sofort auf meiner Favoritenliste.

Verlagsinfo

Rike ist fassungslos: Kurz vor Weihnachten beschließt ihre Mutter Vally, ihr Haus in Husum zu verkaufen – ein Ort, der viele Erinnerungen an Rikes geliebten Vater birgt. Statt die Adventszeit mit ihren beiden Kindern in Hamburg zu verbringen, fährt sie in ihre alte Heimat, um beim Ausräumen des Hauses zu helfen. Für Rike ein Albtraum, denn ihre Mutter ist nicht nur völlig unorganisiert, sondern auch ein echter Weihnachtsmuffel. Da kommt Rike der Aushilfsjob im Husumer Weihnachtsmuseum gerade recht. Dort trifft sie ihren ehemaligen Jugendschwarm Jasper wieder, und entdeckt auch eine geheimnisvolle Weihnachtskiste.

Das Buch

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben. Etwas, das nervig sein kann. Aber hier ganz natürlich rüber kommt. Ich-Erzählerin ist Henrike, genannt Rike. Ihre Mutter Vally ist ein Weihnachts-Grinch – sie mag das Fest nicht feiern. Rike leidet seit ihrer Kindheit darunter und zelebriert als Erwachsene und Mutter von Zwillingen hingebungsvoll die Advents- und Weihnachtszeit: „Wie jedes Jahr hatte ich mir die letzten Wochen des Jahres freigehalten. Als selbstständige Redakteurin war das möglich, auch wenn es bedeutete, dass ich die Einnahmen, die mir im Dezember fehlten, über das Jahr verteilt als Mehrarbeit einkalkulieren musste.“

Und nun will ihre Mutter das Haus in Husum verkaufen. Rike möchte ihr beim Ausmisten helfen. 

„Aber macht es dir denn nichts aus, dich von alldem zu trennen?« Ich machte eine Bewegung, die die ganze Fischerkate umspannte. Vally löste sich von mir und sah mich lange an. »Nein«, sagte sie schließlich. »Ich trenne mich ja nur von den Dingen. Die Erinnerungen nehme ich alle mit.“

Wie früher prallen die unterschiedlichen Charaktere aufeinander. „Meine Mutter war der einzige Mensch auf der Welt, der es schaffte, mich mit nur ein, zwei nebensächlichen Kommentaren zur Weißglut zu bringen. Doch ich würde mich hüten, in alte Muster zu verfallen. Schließlich war ich eine achtunddreißigjährige Frau, kein Kind mehr. Die Zeiten hatten sich geändert, ich war nicht mehr auf sie angewiesen.“ Ganz klappt das nicht. Die alten Muster sind sehr stark. Da kommt die Begegnung mit einem ehemaligen Lehrer gerade recht. Er betreibt ein Weihnachtsmuseum und bittet Rieke um Hilfe. Eigentlich will sie nicht – aber die Weihnachtsstimmung in dem Haus nimmt sie sofort gefangen.

Apropos Stimmung. Schneegrieseln, Kerzenschein und Plätzchenduft sorgen in diesem Roman für Atmosphäre, ohne sie überzustrapazieren. Schon das Cover macht dies deutlich. Ich finde es sehr schön. Es schneit (was in Norddeutschland allerdings nur selten geschieht bzw. der Schnee selten länger liegen bleibt). Ein Leuchtturm im Hintergrund deutet die Nähe zum Meer an.

Rike hilft also im Weihnachtsmuseum aus. Dabei entdeckt sie eine Kiste mit historischem Weihnachtsschmuck. Von da an bestimmt die Suche nach deren Besitzer ihre Tage. Dazu kommen

Begegnungen mit alten Freunden und die Frage: Wie will ich leben? Dieser Aspekt macht das Buch auch außerhalb der Weihnachtszeit lesenswert.

Die Autorin

Foto: Ulrike Schacht

Lisa Ahland ist das Pseudonym von Lisa Quentin. Unter diesem Namen hat sie bereits zwei Bücher veröffentlicht. Wer mehr über sie und ihre Bücher wissen möchte, der ist auf ihrem Instagram-Account richtig (_lisaquentin_). Dort hat sie stimmungsvolle Bilder aus Husum gepostet. Unter anderem Fotos von der Weihnachtskiste. 

Fazit

Ein wunderbares Buch, nicht nur für die Weihnachtszeit. Plot und Erzählweise gefallen mir ausgesprochen gut. Und ich muss unbedingt mal das Husumer Weihnachtshaus besuchen. Denn wer dort noch nicht war, wird nach der Lektüre dieses Buches mit Sicherheit Lust darauf bekommen.

Das Rezensionsexemplar wurde mir vom Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. Meine Meinung hat dies nicht beeinflußt.

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