Julia Rogasch: Ihre Geschichten sind Sylt-Urlaub für die Seele

Familienmensch, Sylt-Fan und leidenschaftliche Geschichten-Erzählerin. So lässt sich Julia Rogasch wohl am treffendsten mit wenigen Worten beschreiben. Meehr-Lesen sprach mit ihr über die Leidenschaft, Bücher zu schreiben, ihre Oma und das neueste Familienmitglied, eine kleine Hundedame. Und natürlich über ihre Liebe zur Sylt.

Mehr als zehn Bücher über Sylt. Das muss also schon eine besondere Beziehung sein. Auch in diesem Jahr lässt Julia Rogasch ihre Leserinnen ein wundervolles Weihnachtsfest auf der Nordseeinsel erleben – mit Schnee, heißen Getränken und lieben Menschen. Dieses Mal serviert sie „Wintertee im kleinen Büchercafé am Meer“.

Sylt-Liebe

Aber warum Sylt? Die Autorin ist gebürtige Hannoveranerin (Jahrgang 1983) und lebt mit Mann und Kindern in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Julia Rogasch muss nicht lange nachdenken. „Bereits mit eineinhalb Jahren war ich das erste Mal auf der Nordseeinsel“, erzählt sie. „Mit Eltern, Großeltern und Hunden“. Von da an war Sylt ein festes Urlaubsziel, später für sie mit Mann und Kindern ebenso wie für ihre Schwester mit Familie. Doch bis sie über ihre Lieblingsinsel Bücher schrieb, vergingen etliche Jahre.

Vita

Nach dem Abitur machte Julia Rogasch eine kaufmännische Ausbildung, arbeitete in einem Autohaus. Dort ist sie auch heute noch im Marketing tätig, allerdings Teilzeit und im Homeoffice. „Das ist flexibler, das kann ich gut mit dem Schreiben kombinieren.“

Großmutter als Vorbild

„Schon meine Großmutter war ein Büchermensch“, erzählt Julia Rogasch. Sie war Buchbinderin, hat privat Kinderbücher geschrieben und gemalt. Sogar einen Vertag erhielt sie. Allerdings verhinderte der Zweite Weltkrieg die Buch-Veröffentlichung. „Aber ihr Manuskript habe ich binden lassen und hier stehen.“ Und nicht nur das. „Die Leidenschaft fürs Schreiben habe ich von ihr geerbt.“ Sie schmunzelt. „Es gibt ein Video, da sitze ich mit einem Buch in der Hand und tue so, als würde ich vorlesen.“ Allerdings konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht lesen, die Geschichte hatte sie sich ausgedacht.

Bereits in der zweiten Klasse hieß es dann in ihrem Zeugnis: „Julia schreibt gerne kleine fantasievolle Geschichten“. Auf dem Gymnasium war das aber nicht mehr gefragt. Sie sollte sich kurzfassen. Das verdarb ihr die Freude am Fabulieren. Daher lernte sie einen Beruf, der mit Schreiben nichts zu tun hatte. In der Elternzeit brachte sie jedoch wieder Geschichten zu Papier. Und schickte heimlich ihr Manuskript an Verlage. 2016 erschien dann ihr erstes Buch, der Nordseeroman „Honigmilchtage“.

Auf den Hund gekommen

Urlaube auf Sylt waren in all den Jahren fester Bestandteil im Jahresablauf, oft auch mit ihrer Schwester und Familie. Hier erhielt sie weitere Inspirationen, es entstanden weitere Bücher. Und manchmal verbinden sich Traum und Realität. Vor etlichen Jahren verfolgte sie den Bau eines weißen Hauses in Keitum. „Von dem Haus haben wir ‚zum Spaß‘ geträumt.“ Und was passierte? „Genau dieses Haus erschien später auf dem Cover von ‚Das Geheimnis vom Strandhaus‘. Ohne mein Zutun,“ betont sie.

Das weiße Haus in Keitum fand sich auf dem Cover eines ihrer Bücher wieder. Foto: Rogasch

Die Familie visualisierte einen weiteren Traum: einen Hund. „Gedanklich waren wir immer bei einem Dackel, wenn wir uns auf die Suche nach einem Hund machten.“ Dann erhielt sie das Cover zu „Wintertee im kleinen Büchercafé am Meer“. Auf dem Cover: ein kleiner Hund. „Der süße Hund vor dem Café, Annis Hund „Trudi“, ein weiß-braun gefleckter Jack-Russel-Mix, hatte sofort mein Herz erobert,“ gesteht die Autorin.

Und jetzt bereichert seit sieben Monaten eine ganz ähnliche kleine Hundedame das Familienleben. „Kurz vor Erscheinen des Buches kamst du in unsere Familie und schenkst uns seitdem so viel Liebe und Glück“, schwärmt Julia Rogasch.

Kurzurlaub für die Seele

Mit ihren Wohlfühl-Romanen bietet die Hannoveranerin „einen kleinen Kurzurlaub für die Seele“. Denn fast immer ist die Nordseeinsel der Handlungsort und steht die Liebe im Mittelpunkt. Begeisterte Leserinnen schreiben, wenn sie auf der Insel sind. Ihre eigenen Urlaube auf Sylt sind zu ihrem Bedauern inzwischen von der Recherche stark geprägt. Doch es gibt auch befreundete Insulaner, die ihr Bilder von möglichen Handlungsorten schicken. Diese Unterstützung freut sie.

Auszüge aus dem Konditoren-Lehrbuch ihrer Großmutter. Foto: Rogasch

Süße Anregungen erhält sie auch durch ihre Großmutter. Als die Buchbinderin heiratete, lernte sie den Beruf der Konditorin, um in der Konditorei ihres Mannes zu arbeiten.  „Ihre Leidenschaft für feines Gebäck hat mich inspiriert, dies in einige meiner Geschichten und die Lebensläufe und Interessen meiner Figuren einfließen zu lassen.“

Wo sie Weihnachten feiert? Nicht auf Sylt, sondern zu Hause. Denn sie liebt es gemütlich und leise. „In meinen Büchern male ich gerne eine Welt voller Gemütlichkeit, Besinnlichkeit und Ruhe, auch wenn meine Lieblingsinsel gerade in diesen Tagen oft recht gut besucht ist.“

>> zum Buch:  Wintertee im kleinen Büchercafé am Meer

BÜCHER

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