Sie war DAS Anfängerinstrument: die Blockflöte. Generationen von Kindern lernten in der Schule die Flötentöne, zu Weihnachten wurde unter dem Tannenbaum geblasen. Das führte bei vielen zu einem Blockflöten-Trauma, manches verleideten die ersten Erfahrungen ganz und gar das Musizieren. Heute nun, am 10. Januar, wird der Tag der Blockflöte gefeiert.
Denn es muss kein Trauma sein. Es kann auch ein Traum sein. So wie bei der Schreiberin dieser Zeilen. Noch heute liebt sie die kleinen hölzernen Instrumente, mit denen man die unglaublichsten Konzerte gestalten kann. Vorausgesetzt, man beherrscht Sopran, Sopranino oder Alt-Flöte. So wie zum Beispiel Maurice Steger. Der Schweizer Flötist schwärmt: „Die Blockflöte ist die am tiefsten empfundene Liebe meines Lebens!“ Davon können sich die Besucher seiner Konzerte überzeugen. Selbst beim renommierten Schleswig-Holstein Musik-Festival. Da ist keine Minute langweilig, manche Passagen gar atemberaubend.
Die Sopran- und Sopranino-Blockflöten der Schreiberin haben jahrelang gut verwahrt im Schrank gelegen. Es sind Moeck-Modelle. Das sächsische Traditionsunternehmen bietet Flöten für Anfänger und Könner an. Letztere können – wie die Rottenburgh Sopranblockflöte aus Palisander – durchaus einen stattlichen dreistelligen Betrag kosten.
Es ist wohl nicht schwer zu erraten, welche Folgen der Besuch eines Steger-Konzertes hatte. Die Schreiberin hat Flöten und Noten wieder hervorgeholt. Jetzt wird so lange Bach geprobt, bis Mann und Katze es nicht mehr hören können! Ein erster Versuch ergab: Nach dreißig Jahren hat die die Hobby-Flötistin nicht alles verlernt.