Rezension – Birte & Martin Stährmann: Zu Fuß durch Kiel

Bewertung: 5 von 5.

Ganz ehrlich: Kämen Sie auf die Idee, nach Kiel zu fahren, um die Stadt zu Fuß zu entdecken? Wohl kaum. Denn Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt hat keinen guten Ruf. Dass es hier jedoch auch etliche interessante Ecklen zu entdecken gibt, beweist das Eckernförder Autorenpaar Birte und Martin Stährmann mit zwölf Spaziergängen.

Verlagsinfo

Flanieren an der Kiellinie, Schiffegucken an der Ostseeküste oder dem romantischen Lauf der Schwentine folgen: Das Wasser begleitet Spaziergänger in Kiel auf Schritt und Tritt. Und die Stadt am Meer hat noch mehr zu bieten: Beim Wandeln durch ihre Straßen entdeckt man faszinierende Street-Art und herrschaftliche Villen, bestaunt prächtige Parks und genießt Gaumenfreuden an quirligen Plätzen. Ob Altstadt, Gaarden oder Wik: Kiels Viertel sind immer einen Spaziergang wert.

Das Buch

Spaziergänge durch Kiel? Ja. Birte und Martin Stährmann haben sich aufgemacht, die verschiedenen Gesichter der Landeshauptstadt zu entdecken. Einen Bummel entlang der Kiellinie haben wohl schon viele gemacht. Unter der Überschrift „Die Robbe, die Kogge und die Politik“ fehlt sie auch nicht in der Stährmannschen Auswahl. Aber es gibt elf weitere Spaziergänge, die sich lohnen.

Zum Beispiel das Maritime Viertel Wik. Mit dem Bus gelangt man zur Haltestelle Flandernbunker. Von dort ist der Spaziergang vier Kilometer lang und dauert rund 1,5 Stunden – natürlich, je nachdem, wie lange man an den einzelnen Punkten verweilt. Und da gibt es etliche, die einen kleinen oder auch größeren Halt lohnen. Beispielsweise der Flandernbunker, der seit 2004 unter Denkmalschutz steht und in dem der Verein Mahnmal Kilian Führungen und Vorträge anbietet.

Wellingdorf am Wasser ist ebenfalls ein Ziel, das wohl bisher nur wenige angesteuert haben. Hier gibt es Fischerhäuser, eine kleine Werft und den Seefischmarkt zu sehen. Wie bei allen Spaziergängen gibt es eine kleine Karte, in der die Sehenswürdigkeiten markiert sind. Diese sind dann im Text hervorgehoben, so dass sich die Informationen schnell finden lassen. Mit den Angaben über Streckenlänge und Tipps zu Einkehrmöglichkeiten ein guter Service. Wenn es denn ein kleines Manko gibt: Web-Adressen zu bestimmten Anlaufpunkten (wie zum Beispiel dem Flandernbunker) hätten nicht geschadet. Es empfiehlt sich also, die Strecke vorweg zu studieren und gegebenenfalls Angaben zu Öffnungszeiten einzuholen.

Fazit

Eine gelungene Mischung aus bekannten und weniger bekannten Zielen. Schöne Bilder und angenehm zu lesende Texte. Sehr empfehlenswert für alle, die die Landeshauptstadt mal nicht aus der Autoperspektive entdecken möchten.

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