Auf Glückssuche in Deutschlands Norden ◼️

Was ist Glück? Für Birte und Martin Stährmann ist die Definition ganz klar. „Nahe am Wasser zu leben.“ Das haben die beiden erreicht. Und sie haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie wollten Schreiben. Hauptberuflich. Dafür haben sie ihre Festanstellungen aufgegeben und sind nach Eckernförde gezogen. Ein mutiger Schritt.
Aus der Region Stuttgart an die Ostsee
Martin Stährmann hört man es deutlich an. Er ist ein Württenberger Franke. Im Raum Stuttgart haben sich Martin und Birte vor 16 Jahren kennengelernt, haben dort gelebt und gearbeitet. Vor drei Jahren sind sie dann in den Norden gezogen.
Das Meer hat sie schon immer angezogen. Birte stammt schließlich aus dem Norden: 1967 in Flensburg geboren und aufgewachsen. „Wir wollten so nah wie möglich ans Wasser. Um es später mit dem Rollator erreichen zu können“, schmunzelt Martin Stährmann. Jetzt sind es von dem Mehrfamilienhaus in Eckernförde bis zum Strand nur wenige Minuten mit dem Fahrrad. Wir fahren gemeinsam zur Eckernförder Bucht, lassen uns kräftig durchpusten und die beiden erzählen von ihrem ungewöhnlichen Schritt zum Glück.

Sie hatten feste Jobs, haben gut verdient. Birte ist gelernte Krankenschwester, hat als Lehrerin für Pflegeberufe gearbeitet, dann eine Zusatzausbildung zur Kommunikationswirtin gemacht und schließlich im Bereich Presse und Fundraising in einer Diakonissenanstalt gearbeitet. Martin (Jahrgang 1965) wuchs auf einem Bauernhof auf. „Ich war der Beste in Deutsch“, erinnert er sich an seine Schulzeit. Aber er hatte nicht den Mut, in den Journalismus zu gehen. Also wurde er Verwaltungswirt. Er stellte fest, dass er sehr gut verständliche Texte schreiben konnte. „Ehrenamtlich habe ich dann in vielen Bereich in der PR gearbeitet.“ Und er hat sich weitergebildet im Journalismus und in der Öffentlichkeitsarbeit.
„Eigentlich wollten wir erst umziehen, wenn wir im Ruhestand sind“, erinnert sich Birte. Doch dann kam Corona, sie arbeiteten beide im Homeoffice und stellten fest: Wir wollen nicht wieder zurück ins Büro. „Wir haben geprüft und gerechnet“, sagt Martin. Mit ihren Traumjobs als Schriftsteller und Journalisten würden sie keine Reichtümer verdienen, das war ihnen klar. Aber mit Gottvertrauen und Hoffnung auf eine Prise Glück haben sie den Schritt gewagt.
„Im Nachhinein haben wir gemerkt: Wenn man Mut hat, gehen immer wieder neue Türen auf.“
Beim Droste Verlag erhielten sie Verträge und bei der Eckernförder Zeitung erhielten sie Aufträge für Artikel und Reportagen. Birte ist die Kreative, „das Trüffelschwein“, wie Martin sagt. Er redigiert ihre Texte, hat ihre Romane lektoriert. „Jetzt bin ich strenger geworden“, zwinkert er. Und fügt hinzu: „Wir ergänzen uns gut“.

Beide hatten schon Erfahrung als Autoren. Birte hat drei Romane geschrieben (siehe Liste unten), Martin ein Buch im politisch-christlichen Bereich und eines mit Gedichten. Und auch Birtes Mutter Helga in Flensburg hat im vergangenen Jahr Bücher herausgebracht. Eines mit Weihnachtsgeschichten und ein Kinderbuch. Das hat die Nichte illustriert, Martin lektoriert und Birte layoutet.
Birte und Martin Stährmann genießen ihre Zeit am Meer. Immer wieder postet Birte auf Instagram stimmungsvolle Fotos vom Eckernförder Strand. Fotografieren ist eine weitere Leidenschaft der beiden – was vor allem ihren Reiseführern zugute kommt. Weitere Bücher sind in Arbeit beziehungsweise werden Anfang 2025 erscheinen. Außerdem schreibt Birte Stährmann an einem Roman, der im Gmeiner Verlag erscheinen wird. Alles spricht dafür, dass sie tatsächlich ihr Glück im Norden gefunden haben.

Veröffentlichungen
Gemeinsam
> Zu Fuß durch Kiel (Rezension)
> Wikinger, Könige und Piraten
> Glücksorte an der Schlei (Rezension)
> Wald Quiz
Birte Stährmann
> Licht und Schatten in Lissabon (Roman)
> Wellen kommen, Wellen gehen (Roman)
> Der Duft nach Vanille (Roman)
Martin Stährmann
> Julius von Jan: Ein aufrechter Pfarrer wider die Nationalsozialisten
> Jesus – Begegnen und Segnen. Die Geschichte im Gedichte
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